|
|
|
|
|
|
Graz/Klagenfurt, 10.12.2025
Mit der unmittelbar bevorstehenden und lang erwarteten Eröffnung der Koralmbahn Mitte Dezember 2025 sind die Hauptstädte Graz und Klagenfurt nur noch rund 40 Minuten voneinander entfernt. Das ist für zwei Museen jenseits und diesseits der Pack ein Anlass, die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und persönlichen Beziehungen dieses Raumes in den Blick zu nehmen. Im Mittelpunkt der bundesländerübergreifenden Ausstellung des Museums für Geschichte in Graz und des kärnten.museums in Klagenfurt stehen die seit jeher engen Verbindungen der beiden Nachbarländer im gemeinsamen Südostalpenraum.
|
|
Dietmar Schubel (ÖBB-Projektleiter), Klaus Hasl (Marketingleiter WKO Steiermark), Marko Mele (wissenschaftlicher Direktor Universalmuseum Joanneum), Wolfgang Muchitsch (Direktor kärnten.museum Klagenfurt), Karlheinz Kornhäusl (Kulturlandesrat), Bettina Habsburg-Lothringen (Leiterin Museum für Geschichte), Josef Schrammel (kaufmännischer Direktor Universalmuseum Joanneum), Thomas Felfer (Kurator der Ausstellung), Walter Feldbacher (Kurator der Ausstellung), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Zwei Museen – eine Ausstellung Ausgangspunkt für die Schau im Museum für Geschichte in Graz und im kärnten.museum in Klagenfurt ist die Frage, warum sich Menschen im Raum Kärnten–Steiermark in den letzten 1.000 Jahren auf den Weg gemacht haben. Bereits früh ging es darum, Herrschaftsgebiete zu sichern oder zu verwalten, Handel zu treiben und Arbeit zu finden. Immer schon waren Glaube und Bildung, Gesundheitsversorgung, Erholung und – nicht zu vergessen – persönliche Beziehungen wichtige Beweggründe. Diese Motive bilden auch die Kapitel der Ausstellung, denen knapp 100 Aufbruchsmomente zugeordnet werden.
„Wir im Museum für Geschichte haben gemeinsam mit dem kärnten.museum die Eröffnung der Koralmbahn zum Anlass genommen, für eine gemeinsame kulturhistorische Ausstellung. Wir sind zuständig für die Geschichte, das ist unser Metier, die Koralmbahn schreit zwar nach Zukunft, aber wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie eng verflochten Steiermark und Kärnten und die Menschen eigentlich immer schon waren“, so die Leiterin des Museums für Geschichte Bettina Habsburg-Lothringen. „Wir hatten schon vor einigen Jahren die Idee, eine Ausstellung zur besonderen Beziehung der beiden Länder zu machen. Es sollte keine Mobilitäts- oder Verkehrsausstellung sein, sondern eine Ausstellung darüber, was die Menschen bewegt hat, die meist gebirgigen und schwer überwindbaren Landesgrenzen zu überqueren“, so Wolfgang Muchitsch, Direktor des kärnten.museums in Klagenfurt, bei der heutigen Presseführung in Graz.
Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl: „Mit der Eröffnung der Koralmbahn erleben wir ein echtes Jahrhundertereignis. Diese Bahn bringt uns nun in die Situation, dass ich von einer Kulturregion Südösterreich sprechen darf. In diesem Austausch sind viele Kooperationen entstanden – und damit auch jene zwischen den großen Museen in Klagenfurt und Graz. Ein unheimlich starkes Ausrufezeichen!“
Unterstützt wird die Ausstellung von der Wirtschaftskammer Steiermark: „Mit der Area Süd entsteht eine neue Großregion, in der man gerne arbeitet, studiert, investiert – und vor allem auch lebt. So freuen wir uns, diese Ausstellung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Kärnten unterstützen zu dürfen“, so Klaus Hasl, Marketingleiter der WKO Steiermark.
|
|
Gaststätten entlang des Weges sorgen seit jeher für das leibliche Wohl und Nachtlager der Reisenden. Legendär sind die Buspausen der Pendelnden auf der Packerhöhe, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Ausstellung präsentiert eine vielfältige Auswahl an Objekten: Sie stammen nicht nur aus der Kulturhistorischen Sammlung und den Multimedialen Sammlungen, sondern auch aus weiteren Abteilungen des Universalmuseums Joanneum. Hinzu kommen Leihgaben steirischer Museen und Institutionen sowie von privaten Sammler*innen aus der steirisch-kärntnerischen Grenzregion – oder auf (Online-)Flohmärkten Erworbenes. Mittels oft persönlicher Geschichten aus Egodokumenten sollen landesgeschichtlich bedeutende Ereignisse und Veränderungen anhand von Biografien, Dokumenten und „persönlichen“ Objekten – von Alltagsgegenständen über Urlaubsmitbringsel bis hin zu Fanartikeln – ganz konkret erfahrbar vermittelt werden.
Die ausgewählten Objekte werfen Schlaglichter auf eine große Themenvielfalt und umfassen einen breiten historischen Zeitraum, werfen aber auch einen Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen und in die Zukunft.
Motive des Aufbruchs bilden die Kapitel der Schau „Für die Ausstellung haben wir fünf Motive definiert und diesen unterschiedliche biografische Aufbruchsmomente zugeordnet. Es sind ca. 100 Geschichten von einzelnen Personen und Persönlichkeiten, die entweder einen Kärntner Hintergrund haben oder einen steirischen“, so Kurator Thomas Felfer. „Wir haben eine Rasterfahndung gemacht durch die Kärntner und die steirische Landesgeschichte und Verbindungen herausgearbeitet, um die Motive darzustellen. Die Ausstellung soll informieren, aber letztlich auch unterhalten, denn die Beziehung zwischen Kärnten und der Steiermark ist auch von Humor geprägt, das wollten wir hier nicht missen“, ergänzt Kurator Walter Feldbacher.
|
|
Ob im Sommer, Winter oder einfach für einen Abstecher zwischendurch - viele steirische Gäste zieht es seit Beginn der touristischen "Landnahme" nach Kärnten, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Herrschen, verwalten und politisch handeln Historische Herrschafts- und Verwaltungsräume prägen bis heute Politik, Wirtschaft und Kultur beider Länder. Zahlreiche Persönlichkeiten – etwa die Eppensteiner, Hemma von Gurk oder Hans Ungnad – gestalten nach ihrem Aufbruch das öffentliche Leben der jeweiligen Regionen.
Handel treiben und arbeiten Der wirtschaftliche Austausch umfasst Rohstoffe, Produktionsgüter und Konsumorte sowie Transport und Rastmöglichkeiten. Menschen verlagern ihren Arbeitsort, pendeln oder suchen neue Chancen, von Handwerker*innen über Knechte und Mädge bis zu Sportler*innen und Kunstschaffenden.
Physisches und psychisches Überleben sichern Grenzüberschreitende Wallfahrten und die Suche nach Heilung gehören seit Jahrhunderten zum Alltag. Kurorte und Einrichtungen wie das Elisabethinenspital zeigen, wie medizinische Versorgung auch über Landesgrenzen hinweg aufgebaut wurde.
Lernen und entdecken Bildungswege führen Kärntner Studierende nach Graz und Leoben und steirische Schüler*innen nach Kärnten. Forscher*innen und Entdecker*innen verschiedener Epochen hinterlassen innovative Beiträge in Geschichte, Technik, Wissenschaft, Kunst und frühen Flugexperimenten.
Erleben und erholen Kärnten lockt mit Seen, Urlaubsangeboten, Sport- und Musikveranstaltungen zahlreiche Besucher*innen aus der Steiermark an. Dank Kärntner Charme und Humor – auch außerhalb des Faschings – fühlen sich Steirer*innen zudem bei Volksfesten wohl.
Wege Die Ausstellung erzählt auch, wie mühsam einst die Überwindung von Soboth und Pack oder die Fahrt auf der Drau waren. Die Koralmbahn steht dagegen für Komfort und eine bislang nicht gekannte Geschwindigkeit. So wird auch die Zukunft voller Aufbrüche sein.
________________________
Aufbruch! Steiermark ↔ Kärnten Eröffnung: 11.12.2025, 19 Uhr Laufzeit: 12.12.2025–06.01.2027 Kuratiert von Walter Feldbacher, Thomas Felfer und Bettina Habsburg-Lothringen Kostenlose Führungen: 13.12. und 14.12., jeweils 11 Uhr und 15.30 Uhr Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz
Aufbruch! Kärnten ↔ Steiermark Laufzeit: 12.12.2025–20.09.2026 kärnten.museum Klagenfurt, Liberogasse 6, 9020 Klagenfurt am Wörthersee www.aufbruch-ausstellung.at
Mit dem Ticket eines Museums besucht man einmalig die Ausstellung des anderen Hauses bei freiem Eintritt! Zur Ausstellung ist ein gemeinsamer Katalog (136 Seiten, 19,90 Euro) erschienen, erhältlich im Museum für Geschichte.
BILDMATERIAL ZUM DOWNLOAD finden Sie unter folgendem Link: AUFBRUCH!
________________________
Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!
Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann
+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Eva Sappl
+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
|
|
|
|
|
|
|
|