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Graz, 26.09.2025
Zum ersten Mal hat das Kunsthaus Graz in diesem Jahr den Umweltkunstpreis ausgeschrieben. Als Ergänzung zum Umweltpreis der Stadt Graz wurde eine künstlerische Position zum Thema "Nachhaltig Ernähren" mit einer Präsentation im Haus und einem zusätzlichen Preisgeld von 3.000 Euro ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury fiel auf den Entwurf der italienischen Künstlerin Camilla Alberti, deren Arbeit zeigt, wie viel Potenzial in biologischen Abfällen steckt: Verwandlung, Erinnerung bis hin zu Neuanfang. Ihre neue Arbeit Feeding the Ghost ist bis 02.11.2025 im Foyer des Kunsthauses zu sehen.
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Camilla Alberti schafft mit Farben und Strukturen von organischen Abfällen neue rituelle Objekte, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
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Die Ausschreibung des Umweltkunstpreises im Frühjahr 2025 richtete sich an Künstler*innen, die sich mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie – wie auch der heurige Umweltpreis der Stadt Graz – mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen.
Aus insgesamt 31 Einreichungen hat die Jury – bestehend aus Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, der Leiterin des Kunsthauses Graz, Andreja Hribernik, und der Chefkuratorin des Kunsthauses, Katrin Bucher Trantow – aufgrund ihrer ästhetischen und konzeptionellen Wirkkraft die Arbeit von Camilla Alberti ausgewählt: "Wenn Camilla Alberti mit Pilzstrukturen malt, organische Skulpturen mit diesen besetzt oder ihre Wachstumsstrukturen malerisch vergrößert und visuell übersetzt, werden die Reste unserer Lebensmittel in ihrer ästhetischen Wirkkraft sichtbar. Indem sie dem Publikum zeigt, wie „schön” diese Abfälle sind, erweist sie ihnen und der Lebensenergie, die in unserem Essen steckt, den gebührenden Respekt", so die Jury. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Aus der Idee Kunst und Umwelt zusammenzubringen, ist mit dem Umweltkunstpreis eine wunderbare Kooperation entstanden. Die Arbeit von Camilla Alberti beeindruckt mich sehr. Sie zeigt, wie alles miteinander verbunden ist und dass auch vermeintliche Abfälle voller Leben stecken. Ein starkes Zeichen dafür, dass Natur die Grundlage unser aller Leben ist.“
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Vizebürgermeisterin und Jurymitglied Judith Schwentner mit der Künstlerin Camilla Alberti (l.) bei der Eröffnung von „Feeding the Ghost“, Foto: Julia Dax-Sinkovits/CreateJu
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Transformative Kraft der Materie Aus Weggeworfenem erschafft Alberti geisterhafte, hybride Skulpturen. Für die Installation hat die Künstlerin organische Abfälle wie Schalen, Wurzeln, Kaffeesatz und Samen verarbeitet. Gekocht, verbrannt und pulverisiert wurden diese in Pigmente, Pasten und natürliche Bindemittel verwandelt. Gemeinsam mit Blättern, Blüten und Früchten entstanden daraus fragile Formen zwischen Natur, Körper und Erinnerung. Albertis künstlerische Praxis verweist damit auf alte Traditionen, in denen das Verfallene nicht als wertlos gilt, sondern als Träger von Wissen – ein Zugang, der heute neue Dringlichkeit gewinnt. Im Zentrum ihres Schaffens steht die Vorstellung von Materie als lebendiges Archiv: ein Körper in ständiger Veränderung und ein Symbol für die Möglichkeit, zu regenerieren. Der künstlerische Prozess folgt dabei einer ökologischen Sensibilität – achtsam, forschend, verbunden mit den Kreisläufen der Natur.
Zur Künstlerin Camilla Alberti, 1994 in Mailand geboren, lebt und arbeitet dort. Ihre künstlerische Forschung verbindet Kunst und Wissenschaft, zuletzt am Institut für Biologie in Graz, wo sie 2024 als Styria-Artist-in-Residence die symbiotischen Beziehungen von Flechten untersuchte. Forschungsaufenthalte führten sie u. a. in die Atacama-Wüste (Chile, 2023) sowie ans Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst in Seoul, wo sie schamanische Praktiken und Transformation von Materie erforschte.
Ihre Arbeiten wurden u. a. gezeigt bei der Triennale Mailand (2025), der Swivel Gallery New York (2025), der Malta Biennale (2024), der 14. Gwangju Biennale (2023), im Palazzo Strozzi (2021) sowie im Archäologiemuseum in Graz (2021).
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Formen zwischen Natur, Körper und Erinnerung charakterisieren die Installation der Künstlerin Camilla Alberti, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
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Für eine Kultur des Respekts – gegenüber der Umwelt und uns selbst Als Grünes Museum fördert das Kunsthaus Graz seit seiner Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen im Herbst 2021 nachhaltiges Handeln – sowohl im eigenen Betrieb als auch in der Ausstellungspraxis. Damit stellt sich das Kunsthaus seiner ökologischen als auch gesellschaftlichen Verantwortung, die es als Kulturinstitution innehat. „Innerhalb der Ausstellungen oder des Vermittlungsprogramms werden häufig Fragen zu persönlicher und gemeinschaftlicher Verantwortung für den Natur- und Klimaschutz gestellt, womit das Kunsthaus zu gesellschaftlicher Bewusstseinsbildung und einem Wissenstransfer beiträgt. Mit dem Umweltkunstpreis haben wir nun einen weiteren Schritt gesetzt, um das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu stärken und die Rolle von Kunst als Impulsgeberin für gesellschaftliche Veränderungen zu unterstreichen“, so Andreja Hribernik, die Leiterin des Kunsthauses Graz.
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Umweltkunstpreis: Camilla Alberti Feeding the Ghost Kunsthaus Graz, Foyer Laufzeit: 17.09. – 02.11.2025 Kuratiert von Katia Huemer www.kunsthausgraz.at
In Kooperation mit Stadt Graz und Markt der Zukunft
BILDMATERIAL zum DOWNLOAD finden Sie unter folgendem Link: CAMILLA ALBERTI
Preisverleihung: Umweltpreis der Stadt Graz & Umweltkunstpreis des Kunsthauses Graz Freitag, 3. Oktober 2025, 15 Uhr Kunsthaus Graz, Space04 Eintritt frei!
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Preisverleihung
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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung!
Herzliche Grüße
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Eva Sappl +43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
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