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Das „C-TV“ der Künstlerinnen Eva Egermann und Cordula Thym ist ins Kunsthaus Graz eingezogen

C-TV zieht als „Beitrag zur Verschiebung der sozialen Erdatmosphäre“ in das Kunsthaus ein. Die Ausstellung, bestehend aus Requisiten und Hintergrundmaterialien, erweitert den letztjährig ausgezeichneten Film C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern …) in den dreidimensionalen Erfahrungsraum hinein – als Medium aus einer besseren Zukunft, in der die Welt eine andere ist. Hier ist längst alles, was Norm und Normalität ist, was allgemein als Können oder Ganzheit gilt, einem Ort der Vielen gewichen, an dem Menschen mit Behinderung das Leben der Gemeinschaft mit Putz und Pomp bereichern.

Heute wurde die Ausstellung rund um das "C-TV" eröffnet: Katrin Bucher Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus Graz), Kulturstadtrat Günter Riegler, Claudia Slanar (Intendantin Diagonale), Andreja Hribernik (Leiterin Kunsthaus Graz) und die Künstlerinnen Eva Egermann und Cordula Thym, v.l., Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

Eva Egermann und Cordula Thym wurden 2023 mit ihrem kultigen Film C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern …) mit dem Diagonale-Preis für Innovativen Film ausgezeichnet. Dieser ist nun mit all seinem Witz ins Kunsthaus Graz eingezogen. Hier kann man bequem Filme anschauen, darüber diskutieren und in wahrhaftig bewusstseinserweiternder Crip-Literatur lesen.

 

„Behinderung ist in Kultur und Medien kaum bis gar nicht repräsentiert – und wenn, dann zuallermeist stigmatisierend. Eva Egermann und Cordula Thym setzen dem einen ziemlich empowernden Film entgegen. Mit C-TV ist das erste in jeder Hinsicht barrierefreie Fernsehen erfunden – künstlerisch, politisch und ästhetisch anspruchsvoll, repräsentational gerecht und von höchst subversiver Komik: Exaltiert und mit Leichtigkeit tritt dieses Fernsehen gegen die heteronormative und ableistische Shitshow unserer Gesellschaft und vor allem der Medienwelt an. Der Metro-Goldwyn-Mayer-Löwe hat ausgebrüllt, ein Hamster mit Laseraugen übernimmt die Funktion der Studio-Signatur und kündigt schon an: Kunst um der Kunst willen ist hier nicht das Programm. Stattdessen: die Etablierung des Meidlinger Fernsehimperiums im Geiste der Revolution! Das sollte wirklich jede*r gesehen haben, denn spätestens hier ist Schluss mit den übergriffigen Betroffenheitsformaten, der stigmatisierenden Darstellung von Behinderung, der Infantilisierung und der Opferrhetorik.“ (Katharina Müller, Österreichisches Filmmuseum)

In der Ausstellung sind Requisiten, Hintergrundmaterialien und Referenzen der beiden Filmemacherinnen zu sehen, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek (c) Bildrecht Wien, 2024

Aesthetics of Access (Ästhetiken der Zugänglichkeit) sind im Konzept – aber auch in der Ausstellung – ein sehr wesentliches Anliegen. Im Film zeigt sich das etwa an der vollformatig repräsentierten Gebärdensprach-Interpretation (Gebärden: Barbara Schuster) der Gedichte von Ianina Illitcheva, einer an einer unheilbaren Krankheit verstorbenen Autorin und Künstlerin. Dort wird im Talkshowformat auch Em Gruber (@panikwolke) vom Monitoring-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung interviewt und die Gewinnerin eines Songcontests vorgestellt: die Künstlerin und Peer-Beraterin Iris Kopera, die mit dem herrlich vorgetragenen „Lachgezwitscher“ Publikumsherzen gewinnt. Der Raum zeigt ein beeindruckendes und empowerndes Kunstschaffen, das jenseits des Mainstreams entstand. 

Im Rahmen der Ausstellung kann man bis zum 5. Mai bequem Filme schauen und darüber diskutieren, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek (c) Bildrecht Wien, 2024

Barrierefreiheit ist in der gesamten Ausstellung Programm. Das zeigt sich von der Begleitliteratur über die Sitzgelegenheiten bis hin zur Ausstellungsbeschriftung in Leichter Sprache. Zur Ausstellung wird ein umfangreiches Vermittlungsprogramm auch für Schulklassen angeboten.

Als zweite Erweiterung des Films C-TV entstand der Diagonale-Festivaltrailer, der seit Ende März in den Kinos in ganz Österreich zu sehen ist.

„Mit C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern …), einer medienkritischen und humoristischen Auseinandersetzung mit Fernsehen, konnten die Künstlerinnen Eva Egermann und Cordula Thym 2023 die Jury des Diagonale-Preises für Innovatives Kino der Stadt Graz überzeugen. Wir sind beglückt, dass diese Fernseh-Utopie mit der Ausstellung im Kunsthaus Graz weitergesponnen wird und einen Ausblick auf eine Zukunft gewährt, in der Inklusion bereits weit fortgeschritten ist, ja gelebt wird, “ so Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh die Intendant*innen der Diagonale.

 

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Eva Egermann, Cordula Thym
C-TV: Close Encounters of the Hamster Kind

Laufzeit: 05.04.-05.05.2024
Kuratiert von Katrin Bucher Trantow  
Ort: Foyer, Space03, Kellerkino, BIX-Fassade  
Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz

www.kunsthausgraz.at


 Eine Kooperation von Kunsthaus Graz und Diagonale '24.

 

Bildmaterial zum Download finden Sie unter folgendem Link:
Eva Egermann, Cordula Thym. C-TV

 

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