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Graz, 22. November 2024
Wolfgang Buchner zeigt in der Neuen Galerie Graz eine Ausstellung, die sich poetisch und experimentell mit Naturprozessen und Salzgewinnung befasst. Inspiriert von historischen Plänen eines Salzbergwerks, fertigt er subjektive Modelle und Apparaturen an, die den wissenschaftlichen ähnlich sind, aber introspektive und vorwissenschaftliche Bereiche erkunden. Die gezeigten Installationen stellen Versuchsanordnungen dar, die Prozesse der Natur poetisch erforschen und Besucher*innen Einblicke in verborgene Welten geben.
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Der steirische Künstler Wolfgang Buchner zeigt poetische Modelle im studio der Neuen Galerie Graz, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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Mit Wolfgang Buchner präsentiert die Neue Galerie Graz im studio einen Künstler, der dieser Institution schon lange nahesteht. Seit Mitte der 1970er-Jahre wird Buchners Werk hier immer wieder gezeigt. Beispiele für prominente Präsentationen sind die TRIGON-Biennale 1977 und die umfassende Einzelschau Rotsalz im Herbstberg 2009.
Buchners Zugang zu den Prozessen in der Natur ist ein poetischer. Genauso verhält es sich mit seiner permanenten Forschung zu Technologien der Naturerschließung. Der Künstler untersucht Forschungsreisen und Forschungsmethoden sowie Apparaturen wie Förderbänder, Grabgeräte, Bohrvorrichtungen oder Laugwerke und setzt diese in subjektive Kontexte. Buchner geht dabei nicht rational wie ein Techniker vor, vielmehr sind es die mythisch-archaischen Aspekte, die Buchner herausarbeitet und interkulturell vergleicht.
Seine oft plastischen und installativen Werke sind somit keine Apparate zur rationalen Erforschung der Welt, sondern Introspektionsobjekte. Sie führen in tiefe, oft verborgene und gleichzeitig vorwissenschaftliche Bereiche. Buchner sieht die Natur in ihrer Ganzheit. Ihre Vorkommnisse und deren Erschließung stellen bei ihm nicht bloß einen Akt rücksichtsloser Ausbeutung dar, sondern auch eine poetische Erweiterung des Wissens. Dass dieses Wissen nicht ausschließlich über Nutzbarkeit und Effizienz definierbar ist, beweist Wolfgang Buchners Kunst immer wieder aufs Neue.
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Buchners Ausstellungen sind stets von einem experimentellen Charakter geprägt, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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„In Zeiten wie diesen ist eine Position, wie sie Buchner einnimmt, sehr aktuell. Die Auseinandersetzung mit den Ressourcen und Prozessen in der Natur ist heute vielfältig und oft widersprüchlich. Auch die Abläufe innerhalb der Natur – Entstehungs- und Veränderungsvorgänge – sind, zusammen mit den Verfahrensweisen des Menschen, verblüffend, mitunter auch besorgniserregend. Buchners poetischer Zugang zur Natur und zur Technologie des Menschen ermöglicht einen tröstenden Blick“, so Kurator Günther Holler-Schuster.
Modelle in Anlehnung an Bergwerksgeräte
Auch in der Ausstellung im studio der Neuen Galerie Graz beschäftigt sich der Künstler mit der Salzgewinnung. Dabei beobachtet er Wachstums- und Transformationsvorgänge, die im Inneren des Berges vor sich gehen, ganz genau, fertigt Skizzen an und baut Modelle. Diese Gerätschaften sind wissenschaftlichen Modellen nicht unähnlich, sie sind jedoch individuellen und höchst subjektiven Untersuchungen zuordenbar.
Buchners Ausstellungen tragen einen experimentellen Charakter in sich. Sie sind gleichsam Versuchsanordnungen. Im Mittelpunkt steht dabei nie ein fertiges Endresultat, sondern der fortlaufende Prozess, den der Künstler für die Dauer der Ausstellung einfrieren möchte – wie ein Zwischenfazit seiner Forschungen. „In Korrespondenz zu Plänen eines Salzbergwerks aus dem Bestand des Hallamtes von Bad Aussee, die sich heute im Steiermärkischen Landesarchiv befinden, entstanden poetische Modelle. Das Bergwerk wird zum Spielfeld des Berges. Die Bauform des Laugwerks, wie sie in unterschiedlicher Gestalt in den Plänen erscheint – in Grund- und Profilrissen – bildet die Formzelle der poetischen Modelle“, sagt Künstler Wolfgang Buchner über die Ausstellung.
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Über den Künstler Wolfgang Buchner, Maler und Bildhauer, wurde 1946 in Mürzzuschlag geboren. Er studierte Philosophie, Ethnologie, Naturwissenschaft und nahm Zeichenunterricht bei Wolfgang Schaukal. Er war als Volksschullehrer tätig und ist seit 1982 freier Künstler und Autor. Vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kunstpreis der Stadt Graz 2016; Stipendien in Rom und Japan. Ausstellungen u. a. in der Neuen Galerie Graz, im Kunsthaus Graz, im Palazzo Ducale in Mantua und im Museumsquartier in Wien.
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WOLFGANG BUCHNER
Ahorn im Salz. Zur Poetik der Kunst, Salz zu gewinnen
Ort: studio, Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel, 8010 Graz
Eröffnung: 22.11.2024, 19 Uhr
Laufzeit: 23.11.2024–09.02.2025 Eintritt frei!
Kuratiert von Günther Holler-Schuster
www.neuegaleriegraz.at
Ausstellungsansichten zum Download finden Sie unter: WOLFGANG BUCHNER
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Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler +43/664/8017 9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Eva Sappl +43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
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