Willkommen auf der Presseseite von Schloss Eggenberg!

Hier finden Sie Informationen und Pressefotos zu den aktuellen Ausstellungen und zum Haus

Schloss Eggenberg ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk des frühen Barock. Architektur und Ausstattung verbinden sich hier zu einer komplexen symbolischen Darstellung des Universums, das Weltgebäude eines gelehrten Staatsmanns. Die Residenz des kaiserlichen Statthalters Hans Ulrich von Eggenberg ist politische Architektur, anspruchsvolle Legitimation für die Herrschaft einer Familie.

Das UNESCO-Welterbe Schloss Eggenberg lädt zu vielfältigen Zeitreisen ein: Von der symbolreichen Architektur der fürstlichen Residenz über die Kunstschätze der Alten Galerie und das funkelnde Münzkabinett bis zu geheimnisvollen Lebensspuren im Archäologiemuseum.

 

Bildinformationen

Am Standort des Schloss Eggenbergs finden sich drei Museen: die Alte Galerie, das Archäologiemuseum und das Münzkabinett. Hier finden Sie die jeweiligen Presseseiten der Häuser mit aktuellen Ausstellungen, Presseaussendungen und Bildmaterial zum Download.

Presseaussendungen

„Einfach göttlich!“ wird der 6. August in Schloss Eggenberg

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Standort- und Personenfotos

Paul Schuster, Leitung Schloss Eggenberg und Alte Galerie

Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Ansicht Schloss

Foto: UMJ / Jare

Dachansicht: Schloss Eggenberg von oben

Foto: Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at 2010/Graz, Austria

Schloss und Park

Foto: Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at 2010/Graz, Austria

Seitenansicht Parapluie

Foto: Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at 2010/Graz, Austria

Arkaden im Innenhof

Foto: Universalmuseum Joanneum/ Kaunat

Schloss Eggenberg

Foto: Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at 2010/Graz, Austria

Großer Innenhof

Foto: Universalmuseum Joanneum

Großer Innenhof

Foto: Universalmuseum Joanneum/ Kaunat

Schneeglöckchen im Park

Foto: UMJ/Schloss Eggenberg

Amur Korkbaum

Foto: Universalmuseum Joanneum / Jare

Eiche im Schlossgarten

Foto: Universalmuseum Joanneum / Jare

Landschaftsgarten

Foto: Universalmuseum Joanneum / Jare

Planetengarten

Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at/Graz, Austria

Planetensaal, Schloss Eggenberg,

Foto: Universalmuseum Joanneum/Gradischnigg

Enfilade

Foto: Universalmuseum Joanneum/ Foto Peter Gradischnigg

Paradeschlafzimmer (Raum 5)

Foto: UMJ/P. Gradischnigg

Über das Schloss Eggenberg

Der Aufstieg Hans Ulrichs von Eggenberg zum europäischen Staatsmann unter Kaiser Ferdinand II. machte es notwendig, den provinziellen mittelalterlichen Familiensitz im Westen von Graz zur fürstlichen Residenz mit höchstem repräsentativen Anspruch auszubauen. Ab 1625 entstand eine Schlossanlage, die den neuen Rang des Hausherren überzeugend zum Ausdruck bringen sollte.

Geschichte

 

Balthasar Eggenberger erwarb 1460 den Orthof auf den Algersdorfer Feldern, eine Meile westlich der Residenzstadt Graz. In den folgenden Jahren ließ er diesen befestigten Edelsitz großzügig umbauen und erweitern. Über das Aussehen dieses Stammsitzes der Familie lässt sich nur wenig sagen. Er bestand wohl aus einem freistehenden quadratischen Turm und einem L-förmigen Gebäude. Noch vor 1470 wurde in den Turm eine kleine Marienkapelle eingebaut und mit einem wertvollen Flügelaltar ausgestattet. Auch die nächsten Generationen nahmen mehrfach Änderungen an dem Gebäude vor. Erst als Hans Ulrich von Eggenberg zu einem wichtigen Staatsmann aufgestiegen war, entsprach dieser einfache Familiensitz den geänderten Ansprüchen des jungen Fürstenhauses nicht mehr. 1625 wurde mit dem grundlegenden Umbau begonnen, die mittelalterlichen Teile aber nicht abgebrochen, sondern geschickt in den Neubau integriert. Grund dafür waren einerseits der ökonomische Zwang, teures Baumaterial zu sparen, andererseits aber auch der offensichtliche Wille, das Stammen-Hauß und damit das Familienerbe nicht zu zerstören. Noch heute treten einige ältere Bauteile aus dem 15. und 16. Jahrhundert ans Tageslicht. In den hinteren Trakten des Schlosses befinden sich ältere Fassaden, ein Portal und Fensterrahmungen mit farbiger Fassadengestaltung. Die gotische Marienkapelle im zweiten Stock des Turmes wurde sogar unverändert belassen und zum Mittelpunkt der neuen Anlage bestimmt.

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Das 17. Jahrhundert

Fürst Hans Ulrich beauftragte 1625 unmittelbar nach seiner Ernennung zum Statthalter von Innerösterreich den Hofarchitekten Giovanni Pietro de Pomis als Obristen Paumaister mit der Planung des neuen Schlosses. Seine enormen Bargeldreserven erlaubten ihm auch in Kriegszeiten, den Rohbau – unter Verwendung großer Teile des Altbestandes – in nur zehn Jahren fertig zu stellen. Nach dem Tod de Pomis‘ 1631 führten dessen Poliere, Pietro Valnegro und Antonio Pozzo, den Bau zu Ende. Ab der Jahrhundertmitte war das Haus benutzbar und zumindest temporär auch bewohnt. Der Hauptwohnsitz war zu dieser Zeit aber immer noch das Stadtpalais am Fuße des Schlossbergs (heute Sackstraße 16). Erst Fürst Johann Seyfried von Eggenberg, Hans Ulrichs Enkel, brachte die Arbeiten am Schloss in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit der Ausstattung der Prunkräume und des Planetensaals 1685 zum Abschluss.

Das 18. Jahrhundert

Mitte des 18. Jahrhunderts – unter der letzten Fürstin Eggenberg, Maria Eleonora, und ihrem jungen Gemahl Johann Leopold Graf Herberstein – wurden die Prunkräume im Geschmack des Rokoko neu ausgestattet. Die heute noch erhaltenen Interieurs mit den drei ostasiatischen Kabinetten sowie die Schlosskirche, die anstelle eines Theaters eingebaut wurde, stammen aus dieser Zeit. Nach dieser Umbauphase fiel Schloss Eggenberg in einen über 100 Jahre andauernden „Dornröschenschlaf“. Die monumentale Residenz wurde unter den neuen Besitzern, der Familie Herberstein, im 19. Jahrhundert zum romantischen Landschloss. Während die Prunkräume unangetastet blieben, wurden die Wohnräume der Familie im ersten Stock dem Zeitgeschmack entsprechend mehrmals verändert.

Schloss Eggenberg am Universalmuseum Joanneum

Das Land Steiermark erwarb Schloss Eggenberg im Jahr 1939. Nach Kriegszerstörungen und umfangreichen Restaurierungen wurde es dem Universalmuseum Joanneum eingegliedert und 1953 für das Publikum geöffnet. Seit dem Neubau des Lapidariums im Schlosspark (2004), der Neuaufstellung der Alten Galerie im ersten Stock des Schlosses (2005) und der Wiedereröffnung der numismatischen Sammlung (2007) stellt Schloss Eggenberg ein Highlight der österreichischen Museumslandschaft dar.

Schloss Eggenberg wurde von Fürst Hans Ulrich und seinem Architekten Pietro de Pomis nicht nur als beeindruckender Repräsentationsbau, sondern auch als umfassende architektonische Allegorie geplant und errichtet. In seiner Gesamtheit ist das Schloss ein mathematisch-harmonischer Kosmos, ein architektonisches Abbild des Universums, in dem der gelehrte Bauherr seine Vorstellung einer geordneten Welt in einer Epoche von Chaos und Auflösung formuliert.

 

 

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Prunkräume

Zentrum des vielschichtigen Gedankengebäudes ist ein kostbares Ensemble historischer Interieurs: die Beletage von Schloss Eggenberg hat ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bis heute nahezu unverändert erhalten. Der Zyklus von 24 Prunkräumen mit originaler Ausstattung des 17. und 18. Jahrhunderts gehört zu den bedeutendsten Ensembles historischer Innenräume, die Österreich besitzt. Selten hat sich eine Raumausstattung von vergleichbarer künstlerischer Qualität so vollständig und so ungestört erhalten. Ihr Mittelpunkt ist der glanzvolle Planetensaal.

Planetensaal

Sternstunde der Architektur. Höhepunkt der Prunkräume ist der 1685 fertig gestellte Planetensaal, der seinen Namen dem Gemäldezyklus des Hofmalers Hans Adam Weissenkircher verdankt. Mit seinem vielschichtigen Bildprogramm, das astrologische und hermetische Vorstellungen, Zahlensymbolik und Familienmythologie zu einer komplexen Allegorie zum Ruhme der Familie Eggenberg verschmilzt, gehört er zu den beeindruckendsten Raumkunstwerken des frühen Barock in Mitteleuropa.

Planetenbilder

Der Gemäldezyklus des Hofmalers Hans Adam Weissenkircher ist eine große Allegorie des Goldenen Zeitalters unter der Regierung der Familie Eggenberg. Die Bilder der sieben damals bekannten Planeten, zu denen auch der Mond gerechnet wurde, sind Mittelpunkt der Dekoration.

Schloss Eggenberg, Planetensaal,

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Dame mit Orangenbäumchen, Detail aus der bemalten Wandbespannung im Gartenzimmer,

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Der Tierkreis

In Ergänzung des himmlischen Programms wählte man als Thema für die Wanddekoration des Planetensaals die 12 Zeichen des Zodiakus, in denen gleichzeitig die 12 Monate des Jahres anklingen. Die Darstellungen zeigen die Tierkreiszeichen in Verbindung mit ihren mythischen Entstehungsgeschichten.

Deckengemälde

Weltgeschichte in Bildern. Ein riesiger Zyklus von über 500 Deckengemälden und Friesbildern umfasst alle 24 Räume der Eggenberger Beletage. Sie wurden zwischen 1666 und 1673 vom ersten Hofmaler Johann Melchior Otto und anderen Künstlern nach genauen Vorgaben der fürstlichen Familie fertig gestellt. Mythologische Szenen, antike, biblische und neuzeitliche Historien verbinden sich mit Allegorien, Emblemen und Veduten zu einem barocken Bildungskosmos. Sie formen eine umfassende gemalte Bibliothek des 17. Jahrhunderts, zugleich Panorama der Universalgeschichte wie Tugendspiegel im Geiste des Barock.

Schlosspark und Gärten

Seit seiner Entstehung im frühen 17. Jahrhundert hat der Eggenberger Garten viele Veränderungen erlebt und den jeweiligen Zeitgeschmack reflektiert. Vom barocken Formalgarten der Fürsten Eggenberg, der das Schloss mit reichen Broderieparterres und Heckenkarrees umgeben hat, sind nur noch wenige Spuren erhalten. Das Schloss liegt heute in einem weitläufigen Landschaftspark aus der Zeit der Romantik, der mit seinem wertvollen Baumbestand zu den kostbarsten Gartendenkmalen des Landes zählt.

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