Universalmuseum Home

Frühlingsfest

"Fat House" von Erwin Wurm, Artists in Residence 2018 und "In Then Out 2018"

27.05.2018 14:00-18:00


Eröffnung: 27.05.2018, 14-18 Uhr
Gratis Shuttle-Service: 13:15 Uhr vom Kunsthaus Graz (Lendkai 1, 8020 Graz) zum Skulpturenpark; 17 Uhr vom Skulpturenpark zum Kunsthaus Graz
Anmeldung bis 25. Mai 2018 unter: +43 316/8017-9704

 

Info Skulpturenpark: +43-316/8017-9704
www.skulpturenpark.at

Info Presse: +43-316/8017-9213 und DW -9211
presse@museum-joanneum.at


"Fat House" von Erwin Wurm

Erwin Wurm lotet seit den 1980er Jahren die Welt und unsere Bedingtheit zu ihr in Offenlegung paradoxer Wirklichkeiten künstlerisch aus. In Erweiterung des Skulpturenbegriffs untersucht er Materialität von der Leere bis zur Überfülle, das Wesen der Instabilität, Größenverhältnisse, Bedingungen von Verhältnismäßigkeiten, Anordnungen und Verfremdungen gewohnter Haltungen und alltäglicher Gegenstände. Dabei hebelt er festgelegte Ordnungssysteme, Kräfte oder Normen aus den Angeln, befragt kulturelle Übereinkünfte, verzerrt Gewohntes mit dem Griff in unser kollektives Gedächtnis und bereichert unser Vorstellungsvermögen durch reale Möglichkeitserweiterungen. Dabei scheint er die Zeit zu dehnen, verfremdet er Personen oder lässt Veränderlichkeit gefrieren.

Weltzugewandt unterwandert er konditionierte Lesarten, um Spielräume zu erweitern und ihnen mit neuen Denkrichtungen und Strategien zu begegnen. In seinem Interesse an der Absurdität des Lebens beobachtet er die gegenseitige Bedingtheit des Menschen und der von ihm geschaffenen Gegenständlichkeit und hebt sie real als erlebbare Kunst in unser Bewusstsein.

Sein 9x7x7 m großes, veränderlich, schwabbelig und gleichzeitig monströs wirkendes Fat House, das in ausgestopfter Fettleibigkeit fotografierten Personen und dem Fat Car folgt, erscheint als aufquellend weiches Zustandsbild des häuslichen Rückzugsraums. Betreten wir dieses aus den Fugen geratene Heim, hören und sehen wir es in einem auf die Innenwand projizierten Video als lebendes Wesen. Hier im Inneren beobachten wir es von außen, befindlich in einem Innenraum der Art Basel: Leute gehen vorbei, das Haus selbst spricht in menschlicher Mimik, erläutert sich selbst als „I am a fat house“ und stellt Vermutungen über sich in seiner Überhöhung im Satz „I think I´m a piece of art.“ an.

Veränderlichkeit, neue Sichtweisen, Infragestellung scheinbarer Gesetzmäßigkeiten werden in dieser begehbaren Skulptur ebenso thematisiert, wie gesellschaftliche Konzepte hinterfragt. Dem auf sich selbst Zurückgeworfensein, der Idee vom Eigenheim als relativem Reichtum, Verfettung als konsumistischem Ergebnis oder der Frage nach Einordenbarkeit von Kunst und ihrem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Leben werden wir hier ebenso ausgesetzt wie der Frage nach gegenseitiger Beeinflussung von Welt, Architektur, Kunst und Sein.

So wird das Haus in seiner unförmigen Erweiterung zum organischen Körper, zu einem liebenswerten Gegenüber, das eine Geschichte zu erzählen hat, gleichzeitig spiegelt Wurm uns selbst.

Als Kunstwerk vom Londoner Designmagazin „Dezeen“ unter die zehn wichtigsten Skulpturenprojekte der Gegenwart gereiht, erhöht sich sein Wert auch auf internationaler Bedeutungsebene, auf der wir der Arbeit nun im Österreichischen Skulpturenpark begegnen dürfen. 

Die Aufstellung wurde durch die großzügige Unterstützung der WEGRAZ realisiert.

 

Artists in Residence 2018

Der Österreichische Skulpturenpark lädt jährlich nationale und internationale Kunstschaffende sowie Kunstklassen ein, mit den speziellen Gegebenheiten des Skulpturenparks in Dialog zu treten und gemeinsam oder parallel zueinander Arbeiten zu entwickeln. Für das Artist-in-Residence-Programm des Österreichischen Skulpturenparks konnte heuer Brigitte Kowanz mit ihren Studierenden für Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien gewonnen werden.

In Then Out 2018

2014 wurden die Studierenden von Tobias Rehberger an der Städelschule Frankfurt für das Artist-in-Residence-Programm des Österreichische Skulpturenparks eingeladen. Entstanden ist die Skulptur In Then Out, die architektonisch so angelegt ist, dass sich damit ein prozessualer und partizipativer Ansatz entwirft. Jährlich werden nun Studierende eingeladen, mit der Skulptur in Dialog zu treten und eine Umgestaltung am vorhandenen Konstrukt vorzunehmen. 2018 konnte nun zum zweiten Mal die Klasse von Markus Wilfling an der Ortweinschule für dieses Projekt gewonnen werden.

 

Bildmaterial

Die honorarfreie Veröffentlichung ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung gestattet. Wir ersuchen Sie, die Fotografien vollständig und nicht in Ausschnitten wiederzugeben. Bitte betiteln Sie die Fotografien nach den beigestellten Angaben. 

Pressekontakt

 

Universalmuseum Joanneum
Presse

 

Mariahilferstraße 4
8020 Graz, Austria
M: +43/664/8017-9214
presse@museum-joanneum.at