Universalmuseum Joanneum GmbH

Neues Forschungsprojekt | Das Joanneum geht an die Grenze

Archäologie, Schloss Eggenberg, Eggenberger Alle 90, 8020 Graz
Information: +43-316/583264-9576 oder www.si-at.eu

Projektpartner: Universalmuseum Joanneum (Lead Partner); Zavod za varstvo kulturne dediščine Slovenije/Denkmalamt der Republik Slowenien; Univerza v Ljubljani, Filozofska fakulteta, Oddelek za arheologijo/Universität Ljubljana, Philosophische Fakultät, Abteilung für Archäologie

Das Joanneum geht an die Grenze

Weitere Informationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: BoarderArch

Unter der Leitung von Marko Mele, Chefkurator der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung, startet das Universalmuseum Joanneum gemeinsam mit dem Denkmalamt der Republik Slowenien und der Abteilung für Archäologie der Universität Ljubljana im April 2014 das Projekt BorderArch-Steiermark, in dessen Rahmen grenzüberschreitende archäologische Grabungen in Bubenberg/Steiermark und Plačkivrh/Slowenien durchgeführt werden. Die Hauptziele des internationalen Forschungsprojekts sind die Erforschung der unmittelbar an der steirisch-slowenischen Grenze liegenden archäologischen Fundstellen sowie die Aufarbeitung der archivalischen Quellen und der in den slowenischen und steirischen Museen verwahrten Objekte aus diesen Fundstellen. Das vorgesehene Gesamtbudget des einjährig angelegten Projekts beträgt rund 300.000 Euro. 85 % des Betrags stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, zu ca. 10 % beteiligen sich die Republik Slowenien und das Land Steiermark.

Die Staatsgrenze zwischen Slowenien und der Steiermark trennt eine einheitliche und historisch gewachsene Kulturlandschaft, die von den ältesten Epochen der Geschichte bis in das beginnende 20. Jahrhundert eine gleichartige Entwicklung durchlebte. Lange Zeit waren die an der Grenze gelegenen Fundgebiete aufgrund der politischen Situation für die archäologische Forschung nicht frei zugänglich. Seit dem Eintritt Sloweniens in den Schengen-Raum ist eine größere Bewegungsfreiheit im Grenzgebiet zwischen Österreich und Slowenien gegeben, was neue Möglichkeiten für die Erforschung von archäologischen Denkmälern sowie für die Denkmalpflege und die Entwicklung des Kulturtourismus mit sich bringt.

Im nun genehmigten Projekt BorderArch-Steiermark können in enger Zusammenarbeit zwischen den Institutionen aus Slowenien und der Steiermark die Fundstellen an der Grenze mithilfe modernster Methoden erfasst und erforscht werden. Weiters werden die archivalischen Quellen und die in den Museen auf beiden Seiten der Grenze verwahrten Objekte, die aus diesen Fundstellen stammen, erfasst und aufgearbeitet. Im Rahmen des Projekts ist auch eine grenzüberschreitende archäologische Grabung in Bubenberg/Steiermark und Plačkivrh/Slowenien vorgesehen.




Finanzierung

Das Projekt BorderArch-Steiermark wurde im Jahr 2012 vom Universalmuseum Joanneum mit Partnern aus Österreich und Slowenien vorbereitet und beim öffentlichen Aufruf zur Einreichung von Projektideen im Rahmen des Operationellen Programms Slowenien-Österreich 2007–13 eingebracht. Das Programm der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Österreich gehört zu den Programmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ), die aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden. Das vorgesehene Gesamtbudget des Projekts beträgt fast 300.000 Euro. Davon werden 85 % aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und ca. 10 % aus anderen öffentlichen Mitteln (Republik Slowenien und Land Steiermark) finanziert werden. Die Projektdauer beläuft sich auf 1 Jahr.

Statements

Dr. Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur: „Das Projekt BorderArch-Steiermark ist ein wertvoller Beitrag zur Steigerung der grenzübergreifenden Technologieentwicklung, Innovation und Forschung zwischen steirischen und slowenischen Partnern. Für mich als Europa- und Kulturlandesrat ist es sehr erfreulich, dass die Archäologen des Universalmuseums Joanneum in ihrer Arbeit über die Grenzen blicken und so auch von wissenschaftlicher Seite den mir wichtigen Trigon-Gedanken beleben.“

Dr. Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseums Joanneum: „BorderArch-Steiermark ergänzt auf ideale Weise das seit August 2011 laufende Projekt InterArch-Steiermark, in dessen Rahmen die archäologischen Objekte und Archivalien des Universalmuseums Joanneum mit Slowenien-Bezug aufgearbeitet und über www.interarch-steiermark.eu für die Raumplanung, den Denkmalschutz und die archäologische Forschung zugänglich gemacht werden. Mit seiner grenzübergreifenden Ausrichtung dient es dem landesgeschichtlichen Erkenntnisgewinn und fördert gleichzeitig die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.“

Dr. Marko Mele, Projektleiter und Prähistoriker am Universalmuseum Joanneum: „Dank des grenzübergreifenden EU-Programms Slowenien-Österreich 2007–13 werden schon in ein paar Monaten archäologische Teams aus zwei Ländern mit modernsten Methoden die archäologischen Fundstellen entlang der Grenze erforschen können. Bronzezeitliche Siedlungen, hallstattzeitliche Hügelgräberfelder und römische Straßen, die durch die Grenzen des 20. Jahrhunderts auf zwei Länder verteilt wurden, werden wieder zusammengeführt und so für die archäologische Forschung einen regen Austausch an technologischem Wissen und bewährten Praktiken in Gang bringen.“

Wir freuen uns auf Ihre Notiz und stehen für Rückfragen jederzeit sehr gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Christoph Pelzl und Anna Fras