Jeder Baum hat seinen Klang. Die Espe hat einen besonders feinen, der schon bei der geringsten Luftbewegung zu hören ist. Es sind die langstieligen Blätter, die in ihren freien Drehbewegungen rasch und weich aneinander schlagen. Im Österreichischen Skulpturenpark wurde im März 2015 in einem Waldstück eine kreisförmige Lichtung gerodet, in der auf dem architektonischen Grundriss eines Oktogons acht junge Espen gepflanzt wurden. Diese Installation hat der renommierte österreichische Klangkünstler Bernhard Leitner eigens für den Skulpturenpark entwickelt. Ihre volle Pracht wird die Arbeit aber erst entwickeln: Die jungen Espen – nun zwar schon über 5 Meter hoch, aber noch sehr schlank – werden mit den Jahren zu einer halboffenen Kuppel zusammenwachsen und den Innenraum der Espenkuppel als Hör-Raum erfahrbar machen.
Künstlerbiografie
Bernhard Leitner, geboren 1938 (Österreich), studierte Architektur an der TU Wien. Er lebte von 1968 bis 1983 in New York, wo er zunächst im Department of City Planning, dann als Associate Professor an der New York University arbeitete. 1983–1986 in Berlin. 1987–2005 Professor für ‚Medienübergreifende Kunst’ an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Bernhard Leitners Werk reicht zurück bis zu seiner künstlerischen Forschungsarbeit während seiner frühen Zeit in New York, d.h. bis zu seinen körperlich-akustischen Untersuchungen (von 1969–1974) über das Erleben und Erfahren von Räumen, die durch Ton entworfen, geformt und komponiert werden. Neben den haptischen Qualitäten von Ton wie Leichtigkeit, Gewicht, Fülle, formen dreidimensionale Bewegungen des akustischen Materials Ton neue Räume der Zeit. Seine Ton-Räume schaffen neue Dimensionen ästhetischer Erfahrung und Wahrnehmung. Der Maßstab seiner Arbeit spannt sich von großen permanenten Installationen (Le Cylindre Sonore in Paris, Ton-Raum TU Berlin) bis zu körperbezogenen Skulpturen und zu den Kopfräumen, die für das Innere des Kopfes konzipiert und geformt sind.
Weitere Informationen über Bernhard Leitner finden Sie unter www.bernhardleitner.at.
Parkrundgänge, Kinderworkshops, Gaumenfreuden
Neben der Präsentation von Bernhard Leitners Installation erwartet die Besucherinnen und Besucher wie gewohnt ein reichhaltiges Rahmenprogramm: Flow Bradley – einstiger Bandleader der Ausseer Hardbradler – sorgt für die richtigen musikalischen Rhythmen, die Betreiber des beliebten Grazer Restaurants und Spezialitätengeschäfts Bakaliko für das leibliche Wohl. Die jungen Gäste können ihrer Kreativität in den angebotenen Kinderworkshops freien Lauf lassen. Führungen durch den Park bringen den Besucherinnen und Besuchern die einzelnen Skulpturen näher und bieten die Gelegenheit, sich einen Überblick über das 7 Hektar große Gelände zu verschaffen.
Shuttle-Service von Graz nach Unterpremstätten
Für das Spätsommerfest steht ein Shuttlebus zur Verfügung. Abfahrt ist um 13:15 Uhr beim Kunsthaus Graz. Die Rückfahrt erfolgt um 17 Uhr. Reservierungen sind bis 11. September unter der Telefonnummer 0699/1500-5794 möglich.
Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen jederzeit sehr gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Christoph Pelzl