Universalmuseum Joanneum GmbH

Geschichte in, an und auf der Mur

 

Die Mur

Eine Kulturgeschichte

Dauer: 28.08.2015-17.07.2016

Kuratiert von Bettina Habsburg-Lothringen

 
Weitere Informationen sowie Bildmaterial zur Ausstellung finden Sie unter folgendem Link: Mur

___________________________________________________________________________

Die Mur ist jener Fluss, der das Leben in der Steiermark seit jeher sehr stark prägt. Ihm widmet das Museum im Palais eine umfangreiche Ausstellung, die Geschichte abbildet und gleichzeitig Bezüge zur Gegenwart herstellt. Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher, die zur gestrigen Eröffnung kamen, zeigten sich begeistert über die Vielfalt der Themen sowie der Gestaltung, die sich am Flussverlauf orientiert und eine Atmosphäre schafft, die zum längeren Verweilen einlädt.

Ausstellungsansicht "Die Mur. Eine Kulturgeschichte",

Ausstellungsansicht "Die Mur. Eine Kulturgeschichte", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Geschichte ist immer in Bewegung

Bis 17. Juli 2016 zeigt die von Bettina Habsburg-Lothringen kuratierte Ausstellung in sechs Kapiteln, wie sich die Menschen und der Fluss im Laufe der Zeit arrangierten. Dabei werden Veränderungen sowie der ständige Wandel offensichtlich: Früher wichtige Berufe wie jener der Wäscherin verschwanden, und auch der linke Mühlgang wurde trockengelegt – heute befindet sich entlang seines einstigen Verlaufs der Murradweg. Die Schau zeigt an vielen Beispielen, wie sich Geschichte in Schichten über Dinge und Objekte legt und die Mur im Kontext der Geschichte immer anders wahrgenommen wird. Ein Beispiel dafür ist, dass sich Teile der früheren Hauptbrücke – die in den 1960er-Jahren ersetzt wurde – heute in Museen, dem Grazer Stadtpark oder unter der neuen Brücke befinden.

Kuratorin Bettina Habsburg-Lothringen vor den Elementen der früheren Hauptbrücke,

Kuratorin Bettina Habsburg-Lothringen vor den Elementen der früheren Hauptbrücke, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Schutz von Natur und Mensch

In jüngerer Zeit wurde die Mur zum Sehnsuchtsort, der zum Schwimmen, Flanieren oder Verweilen einlädt, aber noch immer bedrohlich sein kann: Diverse Überschwemmungen sind in Akten dokumentiert, und während früher Schutzheilige wie der heilige Johannes Nepomuk zu Hilfe gerufen wurden, wendet man sich heute im Ernstfall an den Katastrophenschutz. Der Bereich „Wassergewalt“ widmet sich diesem Thema sowie der Regulierung und den damit verbunden Folgen für das ökologische Gleichgewicht des Gewässers. Aktuell bemüht man sich im Zuge der Renaturierung der Mur, frühere Fehler durch Gegenmaßnahmen wieder auszugleichen.

Ausstellungsansicht "Die Mur. Eine Kulturgeschichte", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Das Gefühl, in und an der Mur zu stehen

Der Berliner Soundkünstler Moritz Fehr entwickelte für die Ausstellung zwei Installationen, die die Geräusche der Mur wiedergeben und das hörbar machen, was sonst oft im Lärm der Stadt untergeht oder nicht wahrgenommen wird. An sechs Orten entlang der Mur wurden die Geräusche des Kultur- und Naturraums Mur aufgenommen. In der Ausstellung taucht man in diese Kulisse ein, die vergegenwärtigt, dass die menschlichen Eingriffe hörbare Spuren hinterlassen haben, wie etwa das Fahren des Zugs über eine Brücke. Die zweite Arbeit von Fehr ist subtiler und besteht aus leisem Rauschen, Knistern, Plätschern, Knacken und einem Reiben der Steine aneinander. Sie wurde mit speziellen Mikrofonen unter Wasser aufgenommen und lädt zu einem Tauchgang in die Mur ein.

Soundkünstler Moritz Fehr mit der Kuratorin Bettina Habsburg-Lothringen, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Wir freuen uns auf Ihre Notiz und stehen bei Rückfragen jederzeit sehr gerne zur Verfügung!

 

Herzliche Grüße
Anna Fras