Der Künstler Simon Brugner suchte nach Spuren der angeblich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Alpenregionen erprobten Praxis des Arsenikessens. Vor allem die Steiermark war wegen ihres vermeintlichen Arsenikkonsums berüchtigt: Die New York Times berichtete im 19. Jahrhundert mehrmals darüber: „The arsenic eaters of Styria are all of them robust mountaineers, whose forefathers have eaten arsenic from generation to generation, so that as may be supposed, each generation has become more arsenic-proof than the one before.“ Die steirischen Arsenlagerstätten wurden bergmännisch abgebaut, das im Gestein gebundene mineralische Gift durch Röstung in den sogenannten „Gifthütten“ freigesetzt und so das stark nachgefragte Arsenik – im landläufigen Sprachgebrauch als „Hittrach“ verschrien – gewonnen. Der größte Abnehmer dieses hochgiftigen Produkts war die venezianische Glasindustrie. Nachfrage nach Hittrach gab es aber auch in der steirischen Bevölkerung.
Die Ausstellung zeigt eine Mischung aus intellektueller Aufarbeitung und visuellem Reenactment, das eine Brücke vom Mythos des Arsenikessens über Material aus der Museumssammlung bis hin zu unserer gegenwärtigen Existenz schlägt.
Die Presseführung zur Ausstellung findet im Rahmen des Soft Openings statt:
Mittwoch, 24. November 2021, um 17:30 Uhr
im Volkskundemuseum am Paulustor, Paulustorgasse 11‒13a, 8010 Graz.
Im Rahmen der Presseführung stehen der Künstler Simon Brugner und die Kuratorin Birgit Johler gerne für Gespräche und Interviews zur Verfügung.
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Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und stehen für Rückfragen sehr gerne zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen
Anna Fras
+43/664/8017-9211, anna.fras@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann
+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Alexandra Reischl
+43/699/1780-9002, alexandra.reischl@museum-joanneum.at