Klimawandel: Bedrohung oder Chance?
Das heurige Jahr hatte es wettermäßig in sich: Hitze, Trockenheit, Gewitter und Überschwemmungen. Die Natur litt – und mit ihr auch die Menschen. Dennoch wird der Klimawandel von vielen immer noch nicht ernst genommen oder gar als Fake News verleugnet. Die unbestreitbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse und die konkreten Auswirkungen des Klimawandels auf uns lassen sich jedoch nicht ignorieren. Längst ist klar geworden, dass seine Folgen nicht in ferner Zukunft oder großer Ferne liegen, sondern dass er schon bei uns angekommen ist und seinen Anteil an den extremen Wettersituationen hat.
Der Klimawandel und Auswirkungen auf die Gesundheit
Helga Kromp-Kolb vom Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität für Bodenkultur in Wien ist eine der bekanntesten Klimaforscher/innen Österreichs. 2005 wurde sie als Wissenschaftlerin des Jahres ausgezeichnet. In ihrer Key Note „Klimawandel: Bedrohung oder Chance?“ wird sie über die Auswirkungen des Klimawandels und seinen Einfluss auf unsere Gesundheit sprechen sowie Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um die Chancen des Klimawandels zu nutzen, die Nachteile aber zu minimieren. Außerdem stellt sie die Ergebnisse des kürzlich publizierten österreichischen Sonderberichtes „Klimawandel, Gesundheit und Demographie“ des Climate Change Centre Austria und Kernaussagen des internationalen Sonderberichtes des Intergovernmental Panel on Climate Change vor.
Dieser zeigt, dass Hitze, Pollen, Luftschadstoffe, aber auch Dürren, Starkniederschläge, Hochwasser usw. die Themen mit der höchsten Dringlichkeit sind. Auszugsweise finden sich Auswirkungen wie
- Hitzetage im Sommer wirken hinsichtlich der Sterberate ähnlich wie Grippetage im Winter.
- Bei einer Tagesmaximaltemperatur von mehr als 20–25°C steigt statistisch die Zahl der Todesfälle pro Tag.
- Die Ausbreitung allergener Pflanzenarten lässt im komplexen Zusammenspiel mit Luftschadstoffen im urbanen Raum Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen, Asthma, COPD) ansteigen.
- Durch die Ausbreitung allergener und giftiger Arten nehmen Allergien in ihrer Häufigkeit und Schwere zu. Man schätzt, dass in 10 Jahren 50 % der Europäer/innen von allergischen Erkrankungen betroffen sein könnten.