Über 100 gesammelte Objekte werden zum Grundstock einer sozialen Skulptur
Die eigens für die Ausstellung in Graz entstandenen Werke – über 100 Objekte wurden für die Ausstellung in ganz Europa gesammelt, überarbeitet und adaptiert – sind als Grundstock einer sozialen Skulptur in seiner Heimatstadt Veliko Tarnovo gedacht. Nach der Auslegeordnung des modularen Systems im Kunsthaus Graz kommen sie nach Bulgarien, wo sie architektonische Funktionen übernehmen können. Sie werden Teil des, vom Künstler initiierten und gemeinsam mit dem Kunsthaus Graz konzipierten bildhauerischen Projekts einer lebenden Skulptur. Das Haus am historischen Marktplatz von Veliko Tarnovo wird 2024, nach der Ausstellung in Graz, als skulpturaler Wissensraum eröffnet und danach mit den teils eingebauten, teils ausgestellten Werken vervollständigt. Als neuer Ort für Kunst im Herzen von Veliko Tarnovo schafft Heritage Project feat. Kunsthaus Graz eine sichtbare Präsenz zeitgenössischer Kunst in der, auch vom internationalen Kunstbetrieb vernachlässigten, europäischen Peripherie und ist gleichzeitig durch die Überführbarkeit in die Funktion eine Manifestation nachhaltiger Kunstproduktion. Dass neben der sozialen Skulptur mit zugehörigem Café als ersten Anlaufstelle am historischen Marktplatz von Veliko Tarnovo in weiterer Folge auch die Gründung eines Museums zum Andenken an den Fußballer Trifon Ivanov gehört, ist konsequent mit der Idee der Konstruktion und der Förderung von nationaler Identität verbunden. Der herausragende Fußballer Ivanov, der mit Dejanoff in Veliko Tarnovo in die Schule ging, steht für den verblüffenden Aufstieg der Bulgarischen Nationalmannschaft 1994, das das Land erstmals für breite Bevölkerungsschichten auf die internationale Landkarte setzt. Für das zukünftige Museum hat Dejanoff eine große Sammlung von Fanartikeln angelegt, die ebenso, wie eine Vielzahl von Buchcovern das Bild seiner Heimat Bulgarien spiegelt.
Heritage Project ist ein bildhauerisches Langzeitprojekt, das sich der Konstruktion von Identität aus verschiedenen Perspektiven widmet. Es verpflichtet sich dabei konsequent bildhauerisch dem Handwerk und seinem intrinsischen Wissen, das droht verloren zu gehen und vergessen zu werden. Im Sinne einer Ästhetik der Moderne ist jedes bearbeitete Objekt in seiner eigenständigen Qualität und seinem Wert erkennbar. Als selbstbewusste, nachhaltige und begehrenswerte Manifestationen einer translokalen europäischen Baukultur, manifestieren sie sich als nachhaltiges Kulturerbe „für alle“.
Plamen Dejanoff (*1970 in Veliko Tarnovo und Sofia) lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Michelangelo Pistoletto, davor an der Nationalen Kunstakademie in Sofia und am Pratt Institute in New York, zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen in Gruppenausstellungen.
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Plamen Dejanoff
Heritage Project
In Kooperation mit Stiftung Bauhaus Dessau und Bundesdenkmalamt – Informations- und Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege Kartause Mauerbach
Eröffnung: 07.06.2023, 19 Uhr
Laufzeit: 08.06.–27.08.2023
Kuratiert von Katrin Bucher Trantow
Ort: Kunsthaus Graz, Space01
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Bildmaterial zum Download, den ausführlichen Pressetext und Hintergrundinformation finden Sie im Pressebereich: Plamen Dejanoff
Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
www.kunsthausgraz.at
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