Körper und Territorium

Grenzübergreifende Dialoge. Eine Kooperation mit MSU Zagreb

26.05. - 27.08.2023

Bildinformationen

Laufzeit

26.05. - 27.08.2023

Eröffnung

25.05.2023, 19 Uhr

Ort

Kunsthaus Graz, BesucherInnenstiegenhaus Ein/Ausgang Space02

Kuratiert von

Katia Huemer (Kunsthaus Graz), Jasna Jakšić, Radmila Iva Janković (MSU Zagreb)

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Über die
Ausstellung

Körper und Territorium ist als nachbarschaftlicher Dialog zu verstehen, in dem verbindende Elemente künstlerischer Praktiken rund um die Themen von Körper und Identität sichtbar werden.


Kooperation mit

In Kooperation mit MSU Zagreb

Zusatzinformationen


In dieser Ausstellung werden sensible Inhalte gezeigt. Für nähere Informationen und Altersempfehlungen steht Ihnen das Team des Kunsthauses Graz gerne zur Verfügung.

Körper und Territorium

Im Mittelpunkt der Ausstellung Körper und Territorium stehen Werke von Künstler*innen, die sich – auf unterschiedliche Art und Weise – mit dem Verhältnis von Körper und Identität auseinandersetzen.

Die Ausstellung basiert auf einem kuratorischen Austausch zwischen dem Muzej suvremene umjetnosti (MSU) Zagreb und dem Kunsthaus Graz. Verzögert durch die Pandemie und dadurch mehrfach verschoben, wurde Anfang Dezember 2022 die Ausstellung Body and Territory: Art and Borders in Today’s Austria im MSU Zagreb eröffnet. Diese Schau versammelte rund 100 Arbeiten, die – nach der These der beiden Kuratorinnen Jasna Jakšić und Radmila Iva Janković – zwei vorherrschenden Tendenzen exemplarisch abbildeten, welche die zeitgenössische Kunst in Österreich bis heute prägen: radikale Performance und feministisches Erbe.

Wie schreibt sich Identität im Körper fest? Körper und Territorium. Grenzübergreifende Dialoge.

Die Ausstellung

Im Kunsthaus Graz wird die Ausstellung erweitert mit Positionen aus dem ex-jugoslawischen Raum und der Idee, künstlerische Entwicklungen im „Land dazwischen“ (als das die Historikerin und Kunsthistorikerin Nena Dimitrijevic die SFR Jugoslawien bezeichnete) durch den Fokus der thematischen Eckpunkte von Körper und Territorium aus einer Außenperspektive zu betrachten. Die Kunstszene in Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch den Versuch gekennzeichnet, eine eigene Sprache zu entwickeln, gleichzeitig aber mit den Kunstentwicklungen des Westens zu korrespondieren. In dem spezifischen Territorium, das wir heute als Ex-Jugoslawien bezeichnen, entstanden Kunstbewegungen in einem anderen sozialen, politischen und ökonomischen Umfeld als dem des Westens, eine Entwicklung, die beispielsweise durch eine – im besten Fall – Tolerierung der Politik und das Fehlen des Kunstmarktes bedingt war. In den späten 1960er- und 1970er-Jahren, in denen fast auf der ganzen Welt demokratische Aufbruchsstimmung herrschte, die auch in Jugoslawien junge Menschen für liberale Werte kämpfen ließ, zeichneten sich mit Österreich vergleichbare Tendenzen einer Politisierung und Sozialisierung der Kunst ab, wenngleich diese auch unter anderen Vorzeichen standen.

Die Auswahl der Arbeiten, die von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart reicht, verweist auf Veränderungen dessen, wie sich Identität in unseren Körper einschreibt oder wie der Körper die auf ihn projizierte Identität zu überwinden vermag. Die historischen Arbeiten in der Schau zeigen, wie die Verletzlichkeit des Körpers, die in der österreichischen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein dominantes Thema darstellte, in den späten 1960er-Jahren zum Hauptmedium radikaler Formen des politischen Widerstands wurde. Das Körperliche ist exzessiv und obszön, ein Mechanismus der Entgleisung von Nation und Kapital, es ist aber auch Grundeinheit des Widerstands. Die Regulierung des Körpers, aber auch seine Reibung gegen Klassifizierungen und Kategorien werden in einer Reihe neuerer Arbeiten in der Ausstellung verhandelt. Welche Rolle spielt der Körper auch heute noch in der Kunst, welche gesellschaftliche Bedeutung liegt ihm zugrunde? Was macht den Reiz körperlicher Transformationsakte und Grenzüberschreitungen aus, die seit jeher ein charakteristischer Teil der Identitätsbildung sind?

Körper und Territorium ist als nachbarschaftlicher Dialog zu verstehen, in dem verbindende Elemente künstlerischer Praktiken rund um die Themen von Körper und Identität sichtbar werden.

Mit Werken von Marina Abramović, Josef Bauer, Ana Brus, Günter Brus, CLUB FORTUNA, Lea Culetto, Josef Dabernig, Katrina Daschner, Vlasta Delimar, Ines Doujak & John Barker, Ana Nuša Dragan, Srečo Dragan, VALIE EXPORT, Susanna Flock, Gelitin, Tomislav Gotovac, Igor Grubić, Skupina OHO, Marina Gržinić & Aina Šmid, Nilbar Güreş, Peter Gerwin Hoffmann, IRWIN, Sanja Iveković, Željko Jerman, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Richard Kriesche, Nina Kurtela, Katalin Ladik, Laibach, Luiza Margan, Marko Marković, Branko Milisković, F. J. Nestler-Rebeau, Friederike Pezold, Neli Ružić, Toni Schmale, Mladen Stilinović, Ingeborg Strobl, Slaven Tolj & Marija Grazio, Milica Tomić, Peter Weibel, Erwin Wurm, Vlasta Žanić.

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