Colin Fournier war nicht nur ein herausragender Architekt, der eine treibende Kraft hinter einem der markantesten Gebäude Österreichs: dem Kunsthaus Graz war, sondern auch Universitätsprofessor und Kurator von internationalen Ausstellungen, der mit seinen avantgardistischen und experimentellen Ansätzen, organischen Formen und innovativen Materialien bekannt geworden ist. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine Lücke in der Architekturwelt, besonders für diejenigen, die seine Rolle in der Schaffung des „Friendly Alien“ zu schätzen wissen. Fournier war fasziniert von der Idee, Architektur als lebendiges, dynamisches Element zu gestalten, das mit seiner Umgebung und den Menschen interagiert. Das Kunsthaus, das er zusammen mit Peter Cook entwarf, steht als Monument seiner kreativen Vision.
Fournier selbst sprach oft von der Bedeutung des Dialogs zwischen Vergangenheit und Zukunft in der Architektur und das Kunsthaus Graz verkörpert diese Philosophie. Es schwebt förmlich über der historischen Stadt und signalisiert eine neue Ära des Denkens und Gestaltens. Auch wenn sein Tod die Welt der Architektur erschüttert hat, wird Fournier durch das Kunsthaus Graz in Erinnerung bleiben, ein Werk, das nicht nur sein Talent, sondern auch seine Leidenschaft für das Experiment und die Zukunft der Städte widerspiegelt.
„Wir trauern um den Architekten des Kunsthauses Graz, Colin Fournier. Er war ein visionärer Architekt, der das Kunsthaus Graz zu dem gemacht hat, was es heute ist – ein unvergleichliches architektonisches Wahrzeichen und ein lebendiger Raum für zeitgenössische Kunst. Wir sind sehr dankbar, dass er noch vor einem Jahr den 20. Geburtstag ,seinesʻ Kunsthauses gemeinsam mit uns feiern konnte“, so Andreja Hribernik, Direktorin des Kunsthauses Graz.
„Bis zuletzt ist uns Colin Fournier eine Stütze im Weiterdenken gewesen. Als Architekt des ,lebenden Aliensʻ Kunsthaus ging es ihm immer darum, das Leben, die Architektur und die Kunst als erfahrbaren und erweiterbaren Prozess zu verstehen, den es im jeweiligen Kontext zu entwickeln gilt. Viel zu früh und mitten in der Planung für einen Vortrag im Kunsthaus ist er nun leider verstorben. Wir danken ihm für sein stets offenes Ohr, sein Vertrauen und seine performative Architektur, die sein Vermächtnis ist. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Familie und seinen Freunden,“ so Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin Kunsthaus Graz.
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