OFFENE FELDER

Kunst und Landwirtschaft

Bildinformationen

Ort

Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark

Kuratiert von

Elisabeth Fiedler

Co-Kuratiert von

Jasmin Haselsteiner-Scharner

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Über das
Projekt

Mit dem Projekt „OFFENE FELDER“ verbindet das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Kunst und Landwirtschaft. Es setzt sich zusammen aus 12 einzelnen Projekten von Künstler*innen und -kollektiven aus vielen Teilen der Welt auf ebenso vielen Bauernhöfen der Steiermark.


OFFENE FELDER

Reflexionen über die sensible und vielfältige Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur gibt es seit der Urgeschichte in Form von Kunst und alltäglichen sowie rituellen Handlungen. Heute prägt diese Thematik natur- und geisteswissenschaftliche Diskurse, zumal wir durch die (Aus-)Nutzung natürlicher Ressourcen mithilfe turbokapitalistischen Wirtschaftswachstums immer weiter an den Rand der Kapazitäten unseres Planeten geraten. Die ungebremste Beschleunigung von Industrie und Wirtschaft seit der industriellen Revolution – höher, weiter, schneller – ignoriert das komplexe Verhältnis von Natur und Mensch und unsere Abhängigkeit von einem begrenzten Lebensraum. Erst die globale Katastrophe des Klimawandels lässt die Verletzlichkeit von Nehmen und Geben evident werden und stellt die Frage nach den Notwendigkeiten für unsere Existenz.


Landwirtschaft, die seit Sesshaftwerdung in der Jungsteinzeit unsere Grundbedürfnisse erfüllt bzw. reglementiert, und Kunst, die die Gesellschaft reflektiert und mit neuen Möglichkeiten konfrontiert, werden bei diesen Überlegungen zu spannungsreichen Bezugsfeldern. Das Projekt OFFENE – FELDER Kunst und Landwirtschaft stellt diese menschlichen Grundbedürfnisse nach körperlicher und geistiger Nahrung in den Vordergrund. Gleichzeitig geht es um geschichtliche, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge, neue Impulse und aktuelle Ansätze. Durch das Zusammentreffen zweier scheinbarer Gegensätze wird Neuem Platz gegeben.


Landwirt*innen, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, sind dazu eingeladen, ihre Höfe für internationale Künstler*innen aus verschiedenen Sparten wie Musik, Literatur, Performance, Film, digitale Medien, bildende Kunst etc. zu öffnen. Diese verbringen bis zu einem Monat auf den ausgewählten Bauernhöfen, um dort temporäre Kunstwerke zu entwickeln. Die Auswahl der Landwirt*innen erfolgte gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Berater Klaus Schrefler, jene der Künstler*innen durch eine internationale Jury, bestehend aus: Ramesch Daha, Robert Höldrich, Katrina Petter, Andreas Unterweger und Elisabeth Fiedler als Vorsitzender.


Beteiligte Künstler*innen und -kollektive: Astarti Athanasiadou & Stéphane Verlet Bottéro, Samuel Collins & Shō Alexander Murayama, Markus Hiesleitner, Katharina Klement, Sujit Mallik, Benjamin Reynolds, Jonathan Mizrahi, Rainer Nöbauer-Kammerer, Georg Nussbaumer, Gina van der Ploeg, Eva Seiler und Paul Wiersbinski.

Vergangene Termine:

2022
Shō Alexander Murayama & Samuel Collins, SOIL WALL GARDEN
Gina van der Ploeg, Weaving Layers: Knowing where to begin

2023
Eva Seiler, Se Kuala se
Katharina Klement, Ökophonie - jede Stimme zählt. Eine akustische Bodenuntersuchung
Markus Hiesleitner, Der große Kreislauf
Sujit Mallik, Loss of horizon and converging acts
Paul Wiersbinski, Nicht-Wissen / Un-Knowing
Astarti Athanasiadou & Stéphane Verlet Bottéro, Farm/Dance, Feeling/Doing, Focus/Derail (agriculture as embodiment)
Georg Nussbaumer, SCHWEIGEN & MUh. Eine Oper der Stille und der Finsternis

 

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Die Ausschreibung für Landwirt*innen lief bis 28. Februar 2022, 12 Uhr. Der Open Call für Künstler*innen rief bis 1. April 2022, 12 Uhr Künstler*innen auf sich zu bewerben. Die Realisierung der Arbeiten erfolgt von Juli 2022 bis Herbst 2024.

Text zu OFFENE FELDER

von Elisabeth Fiedler