Der Blick in den Himmel war schon immer verbunden mit der Frage nach der Verortung in der Welt – woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen. Mit Kunst, Klima- und Weltraumforschung schließt die Ausstellung im mobilen Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2023 ungewöhnliche Allianzen und eröffnet so neue und ungeahnte Perspektiven. Wer sind wir im Verhältnis zur Natur, zur Vielfalt des Lebens – und wer wollen wir sein? Wenn wir die Klimaziele nicht erreichen, droht ein zunehmender Verlust an lebensfreundlichen Räumen auf der Erde.
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mir war es wichtig, mit dem mobilen Pavillon auch bei der zweiten Auflage der STEIERMARK SCHAU einen kulturpolitischen Akzent im Herzen von Wien zu setzen und so einen Appetizer für die Eröffnung am 29. April in der Tierwelt Herberstein zu servieren. Der Prolog des Pavillons in Wien und der Steiermark-Frühling, der nächste Woche stattfindet, unterstreichen vom touristischen Auftritt am Rathausplatz bis zum künstlerisch-wissenschaftlichen Auftritt hier am Heldenplatz die große Bandbreite unserer Steiermark. Mit dem Thema ,Vielfalt des Lebens‘ sind wir absolut am Puls der Zeit. Die Schau ist auch im Jahr 2023 ein Zusammenspiel aus Kunst und Wissenschaft und damit ein treffliches Bild für die Steiermark. Auch diese STEIERMARK SCHAU darf als Liebeserklärung an unser wunderschönes Bundesland verstanden werden und soll gleichzeitig Anstoß sein, unsere Heimat in all ihrer Schönheit und Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen.“
Ursula Lackner, Landesrätin für Klimaschutz und Umwelt, ergänzt: Die Kunst hat seit jeher eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft gespielt. Sie hat uns geholfen, unsere Emotionen auszudrücken, unsere Kultur zu bewahren und unsere Welt zu verstehen. Aber wie steht es um die Verbindung zwischen Kunst und Klimaschutz und Biodiversität? Kann Kunst dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und die Biodiversität zu fördern? Die Antwort lautet: ja. Denn mit ihren Werken gelingt es Künstler*innen, uns zum Nachdenken und zum Überdenken unserer Handlungen anzuregen. Kunst- und Kulturveranstaltungen wiederum geben diesen ambitionierten Kunstschaffenden die Plattform, den Zugang zur Öffentlichkeit, zu den Menschen und deren Herzen. Wie eben auch die diesjährige STEIERMARK SCHAU, die uns deutlich vor Augen führt, wie schön die Steiermark ist, welchen Wert die intakte Natur für uns hat, wie bedeutend Biodiversität und Klimaschutz für uns alle sind – aber auch, wie sensibel, wie fragil das ökologische Gleichgewicht ist. All das mit Fakten untermauert – aufrüttelnd, eindringlich und verständlich.
Ein interstellares Abenteuer
Atmosphäre und Leben sind untrennbar verbunden: Die Atmosphäre der Erde hat sich in perfekter Balance mit dem entstehenden Leben entwickelt und erst in dieser Atmosphäre war das Entstehen der komplexen Vielfalt des Lebens auf der Erde möglich. Seit der Forschungssensation der ersten Entdeckung eines Exoplaneten 1995 hat sich eine ungeahnte Vielfalt von Atmosphären auf anderen Planeten eröffnet, mit faszinierend anderen Wettererscheinungen und unvorstellbar anderen Landschaften. Astrid Kury, Kuratorin des mobilen Pavillons, erklärt: „Die Ausstellung im mobilen Pavillon erschließt die Bedeutung des Klimawandels über den Blick aus der Ferne, von weit entfernten Exoplaneten bis zurück auf die Erde. Neue Bilder für eine Zukunft, die ganz anders sein wird, können wir nur aus unserer Vorstellungskraft schöpfen. Wie die Weltraumforschung blickt auch die Kunst mit Entdeckungsfreude ins Unvorstellbare.“
Vom Regionalen hinaus in extrasolare Welten
Der mobile Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2023 ermöglicht ein einzigartiges Ausstellungserlebnis, er eröffnet Bild- und Klangwelten, die Atmosphären unmittelbar erfahrbar machen. Der eigens entwickelte Projektionsraum beherbergt eine filmische Ausstellung, die einen Bogen vom Regionalen bis weit hinaus in extrasolare Welten spannt. Insgesamt 10 Video-Kunstbeiträge von 17 Künstler*innen aus 9 Ländern und 11 Forscher*innen-Statements von 22 Wissenschaftler*innen aus 12 Ländern zu Atmosphären auf der Erde und auf anderen Planeten werden gezeigt. Für das junge Publikum zwischen 3 und 14 Jahren wird eine Kunstintervention auf Info-Stelen gezeigt.
Für die Auswahl der Kunstbeiträge stand das internationale Kunstnetzwerk der Steiermark im Vordergrund. Ein Fokus wurde auf die Medien Video/experimenteller Film bzw. zeitgenössische Komposition/Soundart in einem technisch herausfordernden Setting gelegt. Eine Besonderheit ist die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden künstlerischen Genres mit der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Weltraumforschung. Marko Mele, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, erklärt: „Ich denke, dass gerade die Kultur sehr viel dazu beitragen kann, aktuelle Probleme wie eben den Klimawandel und den Rückgang der Biodiversität aufzuzeigen und dafür zu sensibilisieren. Doch dazu müssen wir an neuen Vermittlungskonzepten arbeiten, unsere Einrichtungen für die Menschen öffnen und aus unseren angestammten Räumen heraustreten. Der Pavillon ist das beste Beispiel dafür, wie das gelingen kann.“