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Schloss Eggenberg wird zum Hauptstandort der STEIERMARK SCHAU 2025

 

Graz, 04.03.2024
 

Im Jahr 2025 verwandelt sich Schloss Eggenberg zum Schauplatz der dritten STEIERMARK SCHAU. Das UNESCO-Welterbe sowie alle Museen vor Ort laden ihre Besucher*innen dazu ein, einen unverfälschten Blick auf die Geschichte des Schlosses und all seine Bewohner*innen zu werfen. Auch 2025 wird ein Pavillon die Schau komplettieren, die vermeintlich vergangene Welt des Barocks und dessen Herausforderungen in die Gegenwart übersetzen und einen Bogen in die Region und über die Landesgrenzen hinaus spannen. Heute wurden im Rahmen einer Pressekonferenz erste Einblicke in das Konzept der STEIERMARK SCHAU 2025 gegeben.

Die Verantwortlichen der STEIERMARK SCHAU 2025: Günther Holler-Schuster (Kurator Pavillon), Marko Mele (wissenschaftl. Direktor UMJ), Anton Lang (Landeshauptmann-Stv.), Christopher Drexler (Landeshauptmann Steiermark), Barbara Kaiser (Wissenschaft und Forschung), Paul Schuster (Projektleitung Standort Eggenberg), Josef Schrammel (kaufmännischer Direktor UMJ), v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

2025 jährt sich der Entschluss des ersten Fürsten von Eggenberg, den alten Familiensitz zur repräsentativen Residenz auszubauen, zum 400. Mal. Dieser historische Meilenstein bildet den Anlass, diesem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Haus eine Ausstellung zu widmen, die einen neuen und unverstellten Blick auf das Schloss und all seine Bewohner*innen werfen soll: Das UNESCO-Welterbe wird Mittelpunkt der STEIERMARK SCHAU 2025. Prunkräume und Planetensaal bilden dabei das Herzstück und schlüpfen im Rahmen der multimedialen Ausstellung wieder in ihre ursprüngliche Rolle: Sie werden zur Bühne für die Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerks zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen.

 

Das Münzkabinett übernimmt die Aufgabe des Kassenprüfers und beleuchtet die Geld- und Wirtschaftsgeschichte des 17. Jahrhunderts sowie den geldgeschichtlichen Hintergrund, vor dem sich Aufstieg und Niedergang der Dynastie der Eggenberger abgespielt haben. Und schließlich wird das Archäologiemuseum die Besucher*innen auf eine Reise in das Graz des 17. Jahrhunderts einladen.

 

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Die Hauptrolle in der STEIERMARK SCHAU 2025 spielt das Schloss Eggenberg. Wir nehmen das 400-Jahr-Jubiläum zum Anlass, um die beeindruckende Geschichte dieses Kultur- und Baudenkmals, das zum kollektiven Erleben der Steiermark gehört, zu erzählen. Entlang dessen, was die Ausstellung über das Schloss und die Familie Eggenberg vorstellen wird, wird sie eine große Reflexion der steirischen Geschichte - aber in keiner herkömmlichen Lesart. Die Räume im Schloss werden in einem ganz anderen, neuen Licht erscheinen und zeigen, welch vielfältigen Geschichten die Mauern erzählen. In die STEIERMARK SCHAU 2025 wird sehr viel an herausragender Inhouse-Kompetenz miteingepflegt und in Kooperation mit internationalen Ausstellungs-Machern zu einem einzigartigen Gesamterlebnis gemacht. Die kommenden Schau wird das Schloss Eggenberg in eine spannende, große Erzählung einbetten und damit ein Stück steirische Geschichte auf innovative Art und Weise erzählen.“

 

Marko Mele, wissenschaftlicher Direktor Universalmuseum Joanneum: „Es ist uns eine große Freude, das Thema der STEIERMARK SCHAU 2025 endlich verkünden zu können. Die Schau bietet auch nächstes Jahr wieder eine großartige Chance, prägende Themen in unserem Leben anzusprechen, zu verknüpfen und in Kontext zu setzen. Es ist uns auch ein großes Anliegen, unsere Besucher*innen zu begeistern. Was gibt es da Besseres als ein 400-jähriges Jubiläum eines der bekanntesten Wahrzeichen in der Steiermark.“

Der Planetensaal und die 23 weiteren Prunkräume in Schloss Eggenberg werden der zentrale Schauplatz der STEIERMARK SCHAU 2025, Foto: Universalmuseum Joanneum/Gradischnigg

Bühne für ein großes Welttheater
Die Pläne des Bauherrn Hans Ulrich von Eggenberg waren so ehrgeizig wie er selbst: Kein einfaches Schloss, sondern eine königliche Residenz sollte entstehen. Geschaffen hat er ein komplexes Gedankengebäude – Sinnbild für Ruhm und Rang einer Familie, der es gelang, unter die ersten Familien des Reichs aufzusteigen. 1625 begann der Bau von Schloss Eggenberg als Modell einer neuen Ordnung, einer Veränderung zum Besseren. Es entstand in einer Epoche, die geprägt war von Umbruch und Chaos: Krieg, Seuchen und Hunger, Glaubenskonflikt und Klimakrise, Hyper-Inflation und Staatsbankrott gehen mit tiefen sozialen und ökonomischen Umbrüchen einher. Das Weltbild verändert sich radikal. Eggenberg wird hier zum fernen Spiegel, der auch andere Perspektiven auf unsere eigene Krisenzeit eröffnet.

 

Schloss Eggenberg und seine Geschichte kann als großes Schauspiel gelesen werden, das sich – begleitet von Gefahren und Chancen – mitten in einer krisenhaften Wendezeit abspielt. Die Protagonist*innen sind Mitglieder einer Familie von Aufsteiger*innen, die perfekte Regent*innen werden wollten, aber ihren eigenen Ansprüchen nicht genügten. Dieses Schauspiel erzählt von Ambition und Scheitern, von Glanz und Verfall. Die Geschichte erzählt auch von uns. Die Inszenierung kam jedoch nur durch das Mitwirken vieler anderer Menschen zustande, die meist hinter den Kulissen agieren mussten. Die Ausstellung holt auch sie vor den Vorhang: Aufwarter, Hofmeister und Kammerfrau, den Rentmeister mit ewig leeren Kassen, Leibbarbier, Mundköchin und Zimmermensch.

Der wissenschaftliche Direktor des Universalmuseums Joanneum Marko Mele, Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und der kaufmännische Direktor des Universalmuseums Joanneum Josef Schrammel, v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Eggenberg wird 2025 alle Gäste überraschen, auch jene, die das Schloss gut kennen: „Wir möchten das Gesamtkunstwerk Schloss Eggenberg zum Sprechen bringen und von den vielen bisher unbekannten Geschichten und Botschaften, die in ihm stecken, erzählen", so Paul Schuster, Leiter von Schloss Eggenberg. Er und sein kuratorisches Team haben dafür mit den vielfach preisgekrönten Content- und Ausstellungsdesigner*innen von Studio Louter und OPERA Amsterdam ein innovatives Konzept für die 24 Prunkräume erarbeitet. Kostbare internationale Leihgaben werden ebenso gezeigt wie Kunstwerke und Lebenszeugnisse aus dem ehemaligen Besitz der Fürsten Eggenberg, die nach mehr als 300 Jahren für kurze Zeit nach Graz zurückkehren. Sie werden einen neuen Blick auf die Lebenswelt und Bedeutung dieses Fürstenhofes erlauben, der sich einst von Südböhmen bis an die Adria erstreckte.

 

Umfangreiche historische Forschung bildet die Basis für alle Erzählungen und Themen dieser Ausstellung. Der aktuelle Forschungsstand zu Schloss und Familie Eggenberg wird zum Jubiläumsjahr auch in neuen Publikationen erscheinen.

Die Ausstellung wird die ehemalige eggenbergische Welt auch wieder zum Klingen bringen. Viele scheinbar verlorene Kompositionen der alten Hofmusik mit klingenden oder kaum noch bekannten Namen werden aus diesem Anlass wiederentdeckt, aufgeführt und eingespielt.

 

„Das Schloss Eggenberg ist eines der wertvollsten Kulturgüter Österreichs und zudem eines der beliebtesten Ausflugsziele der Steirerinnen und Steirer. Nicht nur deshalb eignet es sich hervorragend für die nächste STEIERMARK SCHAU. Die Besucherinnen und Besucher dürfen gespannt sein, mit welcher Vielfalt sich dieses besondere steirische Wahrzeichen präsentieren wird. Besonders erfreulich ist, dass auch im nächsten Jahr der Pavillon die STEIERMARK SCHAU in die Regionen trägt und damit allen einen Einblick ermöglicht“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.

 

 

Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2025 - ein Brückenschlag in die Region und darüber hinaus
Der Pavillon bildet einen zentralen Bestandteil der STEIERMARK SCHAU. Wie bereits in den Vorjahren liefert er neue Impulse und Denkanstöße und reflektiert die Themen der Schau aus zeitgenössischer, künstlerischer Sicht. In der kommenden Ausgabe verbindet er die vermeintlich vergangene Welt des Barocks mit den aktuellen Herausforderungen der Gegenwart und wird aus drei mobilen Teilen bestehen, die bei seiner Preview in Wien vereint präsentiert werden. Ein Teil wird während der gesamten Laufzeit der Schau 2025 am Standort Eggenberg zu besuchen sein, die weiteren Teile tragen die Schau in die Region und darüber hinaus. Die kuratorische Leitung übernimmt Günther Holler-Schuster, der gemeinsam mit renommierten Künstler*innen die Bespielung der Pavillonteile erarbeiten wird. Die architektonische Gestaltung wurde als geladener, anonymer Realisierungswettbewerb ausgelobt.

 

 

Über die STEIERMARK SCHAU
Die STEIERMARK SCHAU setzt mit einer innovativen Neuinterpretation der traditionellen Landesausstellungen alle zwei Jahre gesellschaftlich bedeutende Themen aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive in Szene. Das vom Land Steiermark im Jahr 2021 ins Leben gerufene Format wird auch in seiner dritten Auflage vom Universalmuseum Joanneum umgesetzt. Nachdem sich die erste Ausgabe auf die Entwicklung, Identität und Zukunft der Steiermark konzentrierte, erkundete die zweite Ausgabe im Jahr 2023 die Vielfalt des Lebens am Hauptstandort Tierwelt Herberstein. Die bevorstehende STEIERMARK SCHAU taucht tief in die Welt der Eggenberger ein und eröffnet Parallelen zu unserer heutigen Zeit.

 

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STEIERMARK SCHAU 2025
Schloss Eggenberg | Pavillon

 

Preview Pavillon: März 2025 in Wien
Eröffnung STEIERMARK SCHAU: April 2025, Schloss Eggenberg, Graz
Laufzeit: April bis November 2025

 

Das Team der STEIERMARK SCHAU 2025

Auftraggeber: Land Steiermark
Träger: Universalmuseum Joanneum unter der Geschäftsführung Marko Mele und Josef Schrammel
Projektleitung: Andreas Schnitzler und Daniela Teuschler, Universalmuseum Joanneum
Standort Eggenberg: Paul Schuster, Leiter der Abteilung Schloss Eggenberg und Alte Galerie, Projektleitung Standort Eggenberg , Barbara Kaiser, Wissenschaft und Forschung, Ausstellungskuratie, Clara Langthaler-Kränkl, Ausstellungskuratie und Content Design, Stefan Albl, Alte Galerie, Patricia Wess, Projektkoordination
Karl Peitler, Leiter Archäologie und Münzkabinett, Projektleitung Archäologie und Münzkabinett Sarah Kiszter und Daniel Modl, Konzept Archäologie
Pavillon: Antonia Sorger-Domenigg, Projektleiterin Pavillon, Universalmuseum Joanneum,
Günther Holler-Schuster, Kurator Pavillon, Universalmuseum Joanneum

 

Weitere Informationen und Bildmaterial zum Download finden Sie unter:
STEIERMARK SCHAU 2025

 

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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Daniela Teuschler

+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann

+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at

Eva Sappl

+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at