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Graz, 28.05.2025
Ausgangspunkt für die aktuelle studio-Ausstellung in der Neuen Galerie Graz ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das der Frage nachgeht: Was passiert, wenn Schaffensräume und Denkräume geteilt werden? Das Projekt widmet sich der Erforschung von neuen und andersartigen Formen der Kollaboration. Rotationskörper ist die erste von zwei Ausstellungen und versammelt Objekte und Vorhaben von dreizehn Künstler*innen-Forscher*innen, die sich während der Laufzeit des Projekts begegnet sind.
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Kurator Günther Holler-Schuster in der Ausstellung "Rotationskörper", die aktuell im studio der Neuen Galerie Graz zu sehen ist, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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„Simultaneous Arrivals (simularr)“ ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das im Rahmen des Österreichischen Wissenschaftsfonds mit einer Laufzeit von 2022 bis 2025 anberaumt ist. Es geht dabei um Formen kollaborativer Praktiken bzw. einen neuartigen Modus des kollaborativen künstlerischen Prozesses, der auf Gleichzeitigkeit und Räumlichkeit basiert.
Zur Disposition steht damit das verbreitete Klischee der Autor*innenschaft Der geniale Einzelkünstler als Typ scheint bei Weitem noch nicht ausgedient zu haben. Waren es zunächst völlig überzogene Genievorstellungen, die diese Idee befeuerten, so sind es jetzt ökonomische Überlegungen des Kunstmarktes. Man kann mit der Einzelperson effizienter agieren. Kollektive sind weniger leicht fassbar und deren Inhalte sind oft zu divers – zumindest ist das die landläufige Meinung. Aber auch Avantgarde – Dada, Surrealismus, Fluxus etc. – hatten intensive Gruppenaktivitäten. Man war im Zusammenhalt stärker denn als Einzelperson. Aktivistische Dynamiken innerhalb der Kunst der Gegenwart belegen das.
Andererseits gibt es Kunstformen, die ausschließlich im Team funktionieren, wie Theater, Oper, Film und auch Wissenschaft und Forschung. Meist passiert das multinational und selbstverständlich. Zusammenschlüsse müssen nicht mehr analog erfolgen. Das Digitale verbindet die Welt und macht sie gleichzeitig ortlos.
Unterschiedlich sind die künstlerischen Praxen innerhalb der bildenden Kunst. Paare und Gruppen gab es da immer wieder, aber deutlich in der Minderzahl. Derartige Gruppierungen haben oft agiert wie eine Einzelperson – gemeinsam an einem Resultat (Kunstwerk).
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"Rotationskörper" ist die erste von zwei Ausstellungen im Rahmen der "Simultanen Ankünfte (simularr)" – einem künstlerischen Forschungsprojekt zu neuen oder andersartigen Formen der Kollaboration, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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Das Kollektiv rund um deren künstlerische Leitung Nayari Castillo und Hans Holger Rutz verhält sich dabei komplett anders. Für das Projekt „Rotationskörper“, das im Rahmen von „simularr“ (Simultane Ankünfte) stattfindet, hat man per Open Call Künstler*innen aus aller Welt eingeladen zu partizipieren.
Welche neuen Raumtypen entspringen der Zusammenkunft und der Bewegung der Teilnehmenden und wie verhalten sie sich zu den Arbeitsumgebungen der Gruppe? Im Zusammentragen der materiellen Formen und Notationen gemeinsamer Prozesse wird es möglich, dem Spiel von Nähe und Ferne zwischen den Individuen und dem Wiedererscheinen von Formen und Ideen an unerwarteten Orten beizuwohnen.
Gemeinsame Reisen, Zusammenkünfte und Ausstellungen haben diesen Prozess intensiviert. Die Beteiligten haben kollaboriert, hatten regen Austausch und entwickelten gemeinsam Kunstwerke. Diese gingen aber nicht in der Anonymität der Gruppe unter, sondern blieben Einzelwerke mit klar definierter Autor*innenschaft. Allerdings waren die anderen Künstler*innen beim jeweiligen künstlerischen Prozess beteiligt. Ein intensiver, vielschichtiger Austausch fand statt.
Zu sehen sind künstlerische Kristallisationen des Projekts Diese Ausstellung zeigt nun einige dieser Werke, wie sie zusammenwirken, was sie voneinander angenommen bzw. gelernt haben und wie sie nun eine völlig alternative Form von Ausstellung schaffen. „Rotationskörper“ repräsentiert das Projekt dabei nicht zur Gänze, sondern macht eine bestimmte Drehung um dieses herum und dabei künstlerische Kristallisationen sichtbar. Nayari Castillo, Künstlerin und Molekularbiologin, und Hans Holger Rutz, Klang- und Digitalkünstler, sowie die Architekturtheoretikerin Franziska Hederer bilden das Kernteam. Forschung und Kunst werden hier auch durch die jeweiligen Ausbildungen und Berufe unterstrichen. Die jeweiligen institutionellen Backgrounds – TU Graz, Privatuniversität für Musik Klagenfurt – waren Partner im Projekt, genauso wie die Neue Galerie Graz, wo diese Ausstellung nun im studio bei freiem Eintritt gezeigt wird.
Die Webseite zum Projekt bietet zudem ausführliche weiterführende Informationen.
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Die Ausstellung versammelt Objekte und Vorhaben der Künstler*innen/Forscher*innen und kann bis 21. September 2025 bei freiem Eintritt im studio der Neuen Galerie Graz besucht werden, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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Beteiligte Künstler*innen: Andrea Bakketun, Susanne Bosch, Nayari Castillo, Miguel Alejandro Castillo Le Maitre, Emma Cocker, Ludvig Elblaus, Caroline Gatt, Franziska Hederer, Daniele Pozzi, Elena Redaelli, Charlotta Ruth, Hans Holger Rutz, Fulya Ucanok
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Rotationskörper Laufzeit: 24.05.–21.09.2025 Ein Projekt, repräsentiert von Nayari Castillo, Hans Holger Rutz und Franziska Hederer Kuratiert von Günther Holler-Schuster studio, Neue Galerie Graz www.neuegaleriegraz.at
Details zum Projekt unter: www.simularr.net
Ausstellungsansichten zum Download finden Sie unter folgendem Link: ROTATIONSKÖRPER
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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!
Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Eva Sappl +43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
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