Immer am Laufenden mit dem Monatsprogramm, Foto: UMJ

14. Oktober 2013 / Thomas Talger

Wie besuche ich ein Museum? – Der kleine “Museum-Survival-Guide”

Museumsalltag

Wie besuche ich ein Museum? Worauf muss ich achten? Welche Regeln gibt es? Eigentlich gibt es doch so einiges, woran Museumsbesucherinnen und Museumsbesucher denken müssen, wollen sie einen entspannten Tag in einer Ausstellung verbringen. Aber dafür muss man nicht zwangsläufig gleich die Hausordnung studieren.

Unser Kollege Thomas Talger verrät Tipps und Tricks, wie sich gängige Fehler und Probleme vermeiden lassen und der Museumsbesuch wirklich zu einem tollen und einzigartigen Freizeiterlebnis wird.

Vorbereitung

Informieren Sie sich über die Öffnungszeiten! Viele Museen haben an einem Tag der Woche geschlossen. Das Kunsthaus Graz beispielsweise hat von Di-So von 10-17 Uhr geöffnet, währendessen das Landeszeughaus von April bis Oktober Dienstags geschlossen hat und von November bis März überhaupt nur im Rahmen von Führungen besucht werden kann. Überhaupt gibt es im Joanneums-Verband einige Häuser, die aus den unterschiedlichsten Gründen in den Wintermonaten geschlossen haben (siehe dazu auch Blogbeitrag: Vom Bewahren eines Gesamtkunstwerks…) Einen Überblick über die Öffnungszeiten unserer Häuser gibt es hier.

 

Info-Stele im Joanneumsviertel; Foto: UMJ

Info-Stele im Joanneumsviertel; Foto: UMJ

Wissen Sie, was Sie wollen?

Informieren Sie sich über die aktuellen Ausstellungen des Museums, das Sie zu besichtigen planen. Zeigt das Museum gerade eine Ausstellung, die Sie interessiert? Gehen Sie mit der generellen thematischen Ausrichtung des Museums d‘accord? – Können Sie diese beiden Fragen mit „Ja“ beantworten, dann wird der nächste Museumsbesuch eine Menge Spaß machen!

Alle relevanten Informationen aus dem Universalmuseum Joanneum zu den beiden o.a. Punkte finden Sie übrigens gut aufbereitet in unserem Monatsprogramm, wo wir Monat für Monat auf laufende Ausstellungen und aktuellen Projekte hinweisen.

 

Immer am Laufenden mit dem Monatsprogramm, Foto: UMJ

Immer am Laufenden mit dem Monatsprogramm, Foto: UMJ

Bitte berühren Sie nichts!

Man kann das gar nicht zu oft wiederholen. Also nochmal: bitte – berühren – Sie – nichts. Hin und wieder gibt es natürlich in einer Ausstellung Kunstwerke, die man berühren soll – diese werden aber als solche ausgezeichnet. Für alle anderen gilt: Finger weg! Wer nur mit den Augen und nicht mit den Händen schaut wird einen angenehmeren Museumsbesuch erleben – und überdies nicht nur das eigene Nervenkostüm, sondern auch das des Aufsichtspersonals, der Registrator/innen und Restaurator/innen schonen. In diesem Sinne: viel Spaß bei Ihrem nächsten Museumsbesuch!

 

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Lassen Sie sich Zeit!

Die Zeit, die Sie im Museum verbringen soll Spaß machen – d.h. der stressige Alltag sollte draußen vor der Tür bleiben (oder zusammen mit der sperrigen Taschen im Spind). Hetzen Sie nicht von einem Ausstellungsstück zum nächsten, um möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu sehen. Versuchen Sie mal was anderes und widmen Sie einer Arbeit, der Sie absolut nichts abgewinnen können oder die Sie infrage stellen oder nicht auf den ersten Blick verstehen etwas mehr Zeit als Sie normalerweise dafür erübrigen würden. Sammeln Sie so viele Informationen dazu wie möglich, schauen Sie sich das Kunstwerk gut an – und vielleicht finden Sie am Ende ja selbst, dass genau jene Arbeit, die Sie zuerst lächerlich fanden oder infrage gestellt haben, ihre Existenzberechtigung im Museum hat. Unterstützend dazu bieten viele Museen – auch unsere Häuser – Begleithefte oder Audioguides an, die ihnen Näheres zu den Objekten verraten, oder Hinweise geben, die sie sonst vielleicht so nicht entdeckt hätten.

Und falls Sie wirklich einmal keine Zeit haben sollten, lohnt sich doch ein Wiederholungsbesuch: Nicht nur dafür empfhielt sich der Kauf einer Jahreskarte.

 

Dauerausstellung im Volkskundemuseum, Foto: UMJ

Dauerausstellung im Volkskundemuseum, Foto: UMJ

Benutzen Sie kein Blitzlicht!

Zeit, Temperatur und Licht sind drei der großen Feinde eines jeden Kunstwerkes – deshalb investieren Museen sehr viel Mühe, um den Erhalt von Kunstwerken zu ermöglichen: in den Ausstellungsräumlichkeiten herrschen konstante Temperaturen, direktes Sonnenlicht wird durch bauliche Maßnahmen vermieden (spezielles Licht stattdessen eingesetzt), und ständig arbeiten RestauratorInnen daran, die Spuren zu beseitigen, die der Zahn der Zeit genagt hat. Indem Sie ein Kunstwerk mit Blitz fotografieren, beschleunigen Sie den Alterungsprozess und tragen auf lange Sicht zur Zerstörung eines Kulturgutes bei – und das wollen Sie doch sicher nicht, nicht wahr? Beim nächsten Museumsbesuch also am besten gleich am Eingang den Blitz ausschalten – und Kunstwerke erhalten helfen!

 

Ausstellungsansicht "Matheliebe" (noch bis 29. Juni 2014 im Naturkundemuseum zu sehen), Foto: UMJ / N. Lackner

Ausstellungsansicht “Matheliebe” (noch bis 29. Juni 2014 im Naturkundemuseum zu sehen), Foto: UMJ / N. Lackner

 

Haben auch Sie Tipps für einen entspannten und erlebnisreichen Museumsbesuch? Lassen Sie es uns wissen. Wir ergänzen diesen Beitrag gerne mit Ihren Vorschlägen.

Kategorie: Museumsalltag
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